Chronik/Österreich

U6: Tödlicher Sturz war der zweite Vorfall binnen weniger Monate

Der tragische Tod der jungen Frau am Samstagabend in der U6-Station Am Schöpfwerk lässt viele besorgt zurück. Es stellt sich die Frage, wie die 31-Jährige in den Spalt zwischen Bahnsteig und U-Bahn geraten konnte.

Dass dies relativ leicht passieren kann, zeigt ein ähnlicher Fall, der sich erst Mitte November vergangenen Jahres abspielte. Auch damals war es eine Station der U6. Denn nur bei dieser Linie sind die Waggons getrennt.

Offener Schienbeinbruch

Michael Lindenbauer war in der Thaliastraße in den Spalt geraten. Auch er war zur U-Bahn geeilt. „Die Folge war ein offener Schienbeinbruch. Ich bin nach dreieinhalb Monaten immer noch großteils mit Krücken unterwegs“, erzählt der ehemalige Mitarbeiter des Parlaments.

Der 31-Jährige hatte Glück im Unglück – obwohl die Garnitur bereits in Fahrt war, konnte er sein Bein befreien. Trotzdem warnt er davor, der U-Bahn nachzulaufen und wünscht sich Maßnahmen, die solche Unfälle verhindern könnten: „Türen an den Bahnsteigen würden das Risiko sicher minimieren. Ich denke jedoch, ein Restrisiko besteht immer und man sollte eigenverantwortlich handeln. Die Durchsage ,Zurücktreten bitte’ muss ernstgenommen werden.“ Sicherheitstüren sind bei der neuen U5 übrigens eingeplant.