Tipps: Trügerischen warmen Temperaturen trotzen
Von Lisa Rieger
„Die Gärtner sollen sich trotz der warmen Temperaturen nicht dazu verleiten lassen, frostempfindliche Pflanzen wie Pelargonien, Wandelröschen, Enziansträucher oder Engelstrompeten aus den Winterquartieren zu holen. In den Nächten erwarten uns zum Teil noch empfindliche Fröste“, rät Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“.
Weniger empfindliche Pflanzen wie Oleander oder Oliven, Zwerg- oder Hanfpalmen könnten tagsüber ins Freie gestellt werden. Sie sollten allerdings sonnenabgewandt stehen, damit sie sich langsam an die Sonne gewöhnen. „Wer die Pflanzen dem prallen Sonnenlicht aussetzt, riskiert einen Sonnenbrand an den Blättern, der an braunen Flecken zu erkennen ist“, sagt die Expertin. Sollte kein Frost in der Nacht zu erwarten sein, könnten sie auch im Freien gelassen werden. Als besonderen Tipp ergänzt sie, die Pflanzen an windgeschützten Standorten zu platzieren, wie im Innenhof oder an der Hausmauer.
Für Pflanzen, die im Garten eingegraben sind und bereits Knospen treiben, stellen kalte Nächte eine Gefahr dar. Michael Kiehn, Leiter vom Botanischen Garten der Universität Wien, sagt: „Ich habe privat Strauchpfingstrosen. Im Keller habe ich Vlies bereit liegen für den Fall, dass es noch einmal Fröste gibt. Dann versuche ich die Pflanzen damit abzudecken. Das mache ich bei allen empfindlichen Pflanzen, wo die Gefahr besteht, dass die Knospen einfrieren.“ Bei allen kleineren Pflanzen sei das Vlies eine gute Möglichkeit. „Das Problem ist nämlich die Strahlungskälte. Die kommt am frühen Morgen in Bodennähe. Wenn man da die Pflanzen mit Vlies abdeckt, kann man recht viel Schaden verhindern.“
Über den Schutz von Marillenbäumen zum Beispiel berichtet Staud’s Geschäftsführer Stefan Schauer: „Abhilfe können Paraffinkerzen schaffen, um in Frostnächten zu wärmen. Manche arbeiten auch mit Räuchern oder einer Frostberegnung, die jedoch sehr ressourcenintensiv ist.“
Tontöpfe reinigen
Was kann sonst noch derzeit im Garten getan werden? „Vorgezogene Frühjahrsblüher können im Garten ausgesetzt werden. Sie sind an die klimatischen Bedingungen angepasst“, heißt es von der Garten Tulln. In den Gemüsebeeten könne außerdem die Mulchschicht entfernt werden. „Der Boden erwärmt sich so rascher und dadurch kann das Gemüse früher geerntet werden.“
Außerdem kann die Zeit genutzt werden, um die Tontöpfe zu reinigen. Die Garten Tulln empfiehlt: „Füllen Sie einen Kübel oder anderes Behältnis mit Wasser und geben Sie eine Tasse Essig dazu. Legen Sie die Töpfe in das Essigwasser. Belassen Sie die Töpfe über Nacht oder mehrere Stunden in dem Behältnis. Der Kalk verschwindet wie von Zauberhand. Spülen Sie die Töpfe mit klarem Wasser ab. Verbliebene Ränder können Sie einfach wegbürsten.“