Chronik/Österreich

Steiermark-Wahlen: Überall zufriedene Gesichter - außer bei der FPÖ

Die - noch nicht vollständig ausgezählten- steirischen Gemeinderatswahlen brachten für Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ein "in dieser Dimension überraschendes Ergebnis": "Wir haben immer gehofft, die Bürgermeister zu halten, aber dass wir soviel zugewinnen und Gemeinden sogar umdrehen oder große Mehrheiten weiter ausbauen, ist eine Überraschung", sagte er in einer ersten Reaktion zur APA.

Besondere Freude über Eisenerz

Schützenhöfer zeigte sich besonders über Hartberg und Fürstenfeld positiv überrascht: In Hartberg konnte ÖVP-Bürgermeister Marcus Martschitsch mit 54,90 Prozent die Absolute holen, obwohl es laut Schützenhöfer Gegenwind aus den eigenen Reihen gab. Besonders große Freude hat er bezüglich des früher erzroten Eisenerz: "Da hatten wir noch nie eine relative Mehrheit. Damit haben wir nicht gerechnet." Schmerzlich sei aber: "Wir haben Schladming und Haus im Ennstal an Bürgerlisten verloren." Schützenhöfer rechnet damit, dass das Endergebnis für die ÖVP unter die Top drei bei Gemeinderatswahlen kommt.

SPÖ: "Haben Abwärtstrend gestoppt"

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LHStv. Anton Lang (SPÖ) zeigte sich nach den ersten ausgezählten Gemeinden ebenfalls zufrieden: "Wie es aussieht, haben wir den Abwärtstrend gestoppt." Die großen Städte seien zwar noch nicht ausgezählt, aber er habe schon positive Signale aus den Industrie-Hochburgen in der Mur-Mürz-Furche erhalten. Bitter seien die Verluste wie etwa die Absolute in Eisenerz oder jene in Admont, Selzthal und Mariazell. Dafür hätten seine Bürgermeister in Kalsdorf, Gössendorf, Turnau, Tieschen und Fohnsdorf dazugewonnen. Ein Absturz der FPÖ sei für ihn nicht überraschend: "Sie hatten 2015 von den Unzufriedenen profitiert."

"Kein guter Tag für die Freiheitlichen"

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Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek sagte zur APA, an dem Ergebnis gebe es nichts zu beschönigen: "Das ist kein guter Tag für die Freiheitlichen." Es sei zu früh für tiefer gehende Analysen, aber an drei Gründen sei es auf jeden Fall gelegen - am nicht vorhandenen Rückenwind auf Bundesebene, an der Coronakrise und auch am "Rekordergebnis von 2015", das aufgrund der damaligen Gemeindefusionen zustande gekommen sei. "Die FPÖ ist eine Partei nah am Menschen, da hat sich Corona ausgewirkt." Man werde jedenfalls Ansprechpartner für die Leute bleiben und denke dementsprechend schon an die nächsten Wahlen, sagte Kunasek.

KPÖ zufrieden

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler zeigte sich mit den kleinen Zuwächsen zufrieden. Man habe etwa Mandate wie in Fohnsdorf gehalten. Die Verluste in Knittelfeld und Eisenerz schmerzten, aber hier sei man 2015 auf einem sehr hohen Niveau gelegen. "Mir ist es lieber, auf kleinem Level, doch dafür stetig zu wachsen", sagte die Kommunistin zur APA. "Wir machen Politik für die Bevölkerung", spielte Klimt-Weithaler auf die Spitalsreform an, die offenbar dafür sorgte, dass in der LKH-Kommune Rottenmann der Einzug in den Gemeinderat aus dem Stand gelang.

Grüne "unglaublich glücklich"

Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl zeigte sich gegenüber der APA "unglaublich glücklich über die großen Zuwächse an Mandaten. Ich bin stolz auf alle, die dazu beigetragen haben. Mancherorts sind wir von null auf zwei Mandate durchgestartet", obwohl es schwierig für kleine Gruppierungen gewesen sei. Die Kommunen seien die Keimzelle grüner Politik, sagte Krautwaschl. Auch in der Coronakrise seien den Menschen die wichtigen Themen wie Klima und Umwelt den Menschen vor Ort bewusst.

Neos mit "besten Ergebnis" - auf niedrigem Niveau

Neos-Klubchef Niko Swatek war mit den ersten Ergebnissen zufrieden - "besonders in Ramsau am Dachstein, wo wir erstmals angetreten sind und sofort 11,26 Prozent erreicht haben". Stolz sei man auch auf die 10,06 Prozent beim ersten Antreten im oststeirischen Ludersdorf-Wilfersdorf. "Damit haben wir die ÖVP-Absolute gebrochen." Es werde jedenfalls das beste Ergebnis für Neos bei steirischen Gemeinderatswahlen.

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