St.-Wolfgang-Cluster: Nur zwei weitere positive Fälle in Hotels
Von Petra Stacher
Schon seit Tagen betont die oberösterreichische Landesregierung, dass der Corona-Cluster in St. Wolfgang mittlerweile stabil sei. Nun belegen dies auch Zahlen: Bei einer erneuten Flächentestung waren in St. Wolflgang nur zwei von 401 Testergebnissen positiv.
Konkret wurden gemeinsam mit der AGES am Montag und Dienstag Mitarbeiter jener Hotels getestet, in denen im Zuge des Clusters positive Fälle auftraten.
Beigetragen zur Stabilisierung der Situation habe laut Land OÖ die erneute Masken-Pflicht, die raschen Testungen und das konsequente Kontaktpersonenmanagement.
Frühere Sperrstunde läuft aus
„Der vor wenigen Wochen entstandene Corona-Cluster in St. Wolfgang zeigt, dass das Virus noch immer unter uns ist. Wir haben mit den zuständigen Behörden, rasch und damit sicher gehandelt und den Cluster stabilisiert", sind sich Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) einig.
Dennoch: Erst vor ein paar Tagen gab sich Haberlander in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten selbstkritisch: Man sei beim Ausbruch des Clusters im Ruhemodus gewesen. Es habe viel Mühe gebraucht das System wieder hochzufahren. "Wir hätten besser sein können", sagte Haberlander.
Aufgrund der sich stabilisierenden Zahlen laufen die Verordnungen des Landes betreffend des Datenblattes bei der Gäste-Abreise sowie der Vorverlegung der Sperrstunde auf 23 Uhr mit kommenden Sonntag nun aus. Ebenso öffnen die Nachtlokale „13er Haus“ und „W3“ wieder für Gäste.
Bundesweit entspringen 107 Fälle dem Cluster
Mittlerweile hat die Infektionsepidemiologen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) die Fälle, die dem St.-Wolfgang-Cluster bundesweit entspringen analysiert: 107 Covid-19-Patienten gehören derzeit dem Cluster an.
71 Fälle davon mit Wohnort in Oberösterreich, 15 mit Wohnort in Niederösterreich, zehn mit Wohnort in Salzburg, sieben mit Wohnort in Wien, zwei mit Wohnort in Burgenland und jeweils ein Fall mit Wohnort in der Steiermark und in Tirol.
Ansteckung in Nachtlokalen
Es seien insgesamt 37 Fälle bei Praktikanten von Hotel- und Gastronomiebetrieben und 30 beim Stammpersonal aufgetreten, 17 Fälle bei Gästen, 16 Fälle bei Personen mit Aufenthalt in der Region und sieben Fälle als Folgefälle im familiären Setting.
Zu internationalen Verteilungen habe der Cluster laut derzeitigem Stand nicht geführt.
Der wahrscheinliche Ort, an denen der Großteil der Übertragung stattgefunden hat, waren demnach zwei Nachtlokale, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Dabei dürfte es sich um die aktuell noch geschlossenen Lokale "W3" und "13er Haus" handeln.