Snowboard-Weltmeister in tödlichen Verkehrsunfall verwickelt
Von Anja Kröll
Die Polizeimeldung, die am Mittwochabend auf der Homepage der Polizei Salzburg zu finden ist, liest sich kurz und nüchtern: "Verkehrsunfall mit Todesfolge" steht dort.
Was sich genau am Mittwochnachmittag gegen 13.40 Uhr auf der Felbertauernstraße im Gemeindegebiet von Mittersill zugetragen hat, ist seit Donnerstag klar.
Offenbar während eines Hagelschauers kam der 35-jährige Snowboard-Weltmeister Benjamin Karl mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal in ein entgegenkommendes Auto. Der 70-jährige Lenker des Fahrzeuges wurde durch die Wucht des Anpralles eingeklemmt, musste von der Feuerwehr Mittersill mittels Bergeschereneinsatz aus dem Fahrzeug geborgen werden und erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Die 68-jährige Beifahrerin wurde verletzt und musste vom Roten Kreuz in das Tauernklinikum Zell am See eingeliefert werden.
Auf Heimfahrt von Training
Seit Donnerstag ist klar: Der Lenker war der bekannte Osttiroler Snowboarder Benjamin Karl. Wie die Familie des fünffachen Snowboardweltmeisters am Donnerstag in einer Aussendung bekannt gab, befand sich Karl, der alleine im Auto war, auf der Heimfahrt von einem Training, als es zu dem schweren Hagelunwetter kam. Auf der Fahrbahn, auf der sich eine fünf Zentimeter dicke Schicht aus Hagelkörnern gebildet hatte, kam das Fahrzeug offenbar ins Schleudern. "Er ist aus einer Lawinengalerie gekommen und die Straße war im Prinzip Glatteis. Er hatte keine Chance zu reagieren", sagt Nikolaus Grissmann, der Schwager von Karl, der für die Familie spricht.
Auch beim ÖSV zeigte man sich auf KURIER-Nachfrage bestürzt: "Unsere Gedanken sind bei allen Beteiligten", sagte ein Sprecher.
Betreuung durch Krisenintervention
Die Polizei Salzburg gab auf Nachfrage keine weiteren Details zum Unfall bekannt. Die Unfallursache sei derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Salzburg.
Benjamin Karl sei "von diesem tragischen Ereignis zutiefst betroffen", heißt es in einer Stellungnahme von Seiten Karls Familie. Er werde von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut. Seine Familie sei ebenfalls bestürzt und spricht mit ihm gemeinsam der Familie des Opfers ihr zutiefst empfundenes Mitgefühl aus: "Ihre Gedanken sind bei der Familie des Opfers." "Benjamin ist zu Hause und muss nun alles erst einmal verkraften", sagt Grissmann.