Salzburg AG muss die Buslinie 9 länger als geplant auslagern
Von Matthias Nagl
Es war eine Sofortmaßnahme im Zuge der im Herbst ausgebrochenen Obusmisere: Die erst vor zwei Jahren in den Obus-Betrieb aufgenommene Linie 9 musste auf Biogasbetrieb umgestellt und von der Salzburg AG an das Tochterunternehmen Albus ausgelagert werden. Anfang Jänner sollte der Normalbetrieb wieder möglich sein.
Doch die Salzburger Obus-Misere ist noch nicht ausgestanden. Auf der Linie 9 verkehren nach wie vor Biogasbusse. Auf jeden Fall in dieser Woche wird das auch noch so bleiben, heißt es auf KURIER-Anfrage von der Salzburg AG. Nächste Woche sollen dann auch wieder Obusse verkehren, und die zwei Millionen Euro teure Oberleitung soll wieder in Betrieb gehen.
Neue Fahrer in Ausbildung
Der Grund für die Verlängerung der Maßnahme ist weder ein Mangel an Fahrzeugen noch an Fahrern. „Wir haben das gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossen, um die Obuslenker kurzfristig zu entlasten“, berichtet eine Sprecherin des Unternehmens. Aktuell seien wieder genug Fahrzeuge zur Verfügung. Auch alle 280 Planstellen für Buslenker seien inzwischen besetzt.
„Die neuen Fahrer sind in Ausbildung, bis März sollen alle alle Prüfungen abgeschlossen haben“, sagt die Sprecherin. Im Oktober gingen der Salzburg AG aufgrund von Revisionsarbeiten beinahe die Busse aus, zudem gab es etliche unbesetzte Planstellen für Buslenker.
Prämien bleiben Thema
Unterdessen bleibt das Zusatzprämiensystem für die Vorstände der Salzburg AG – insgesamt bis zu 180.000 Euro für zwei Vorstände – ein politisches Thema. Wie berichtet, bekamen die Manager im Landtag Rückendeckung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Er will eine Entscheidung über die Prämie für 2018, das Jahr der Obus-Misere, erst nach Vorliegen des Jahresabschluss im April treffen.
Am Mittwoch bringt die SPÖ im Landtag nun einen Antrag ein, der zum Ziel hat, die Bonifikationszahlungen im Unternehmen neu zu regeln. Neben dem finanziellen Ergebnis sollen auch Kriterien wie die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie die Nachhaltigkeit beurteilt werden.