Reisewarnung für Tschechien: Verwirrung in der Excalibur City
Für manche Niederösterreicher und Wiener ist es fast ein Ritual: Ein Besuch der Excalibur City am Grenzübergang Kleinhaugsdorf – allerdings bereits auf tschechischem Gebiet. Ein Mittagessen, ein Friseurbesuch und dazu Alkohol und Zigaretten zu billigeren Preisen als in Österreich.
Doch in Tschechien ist die Zahl der Corona-Infizierten nach oben geschnellt, ab Samstag, 31. Oktober, 0 Uhr gelten deshalb verschärfte Einreisebestimmungen nach Österreich. Ab diesem Zeitpunkt müssen Personen, die nach Österreich einreisen wollen, einen aktuellen Coronatest vorweisen – oder in eine zehntägige Quarantäne.
In der Excalibur City allerdings dürfte das bis Freitagnachmittag nicht ganz angekommen sein: Auf der Facebook-Seite wurde mit der einer problemlosen Ein- und Ausreise geworben:„Die Grenze ist offen und Sie brauchen KEINEN Covid-Test vorlegen.“
Auf Nachfrage verwunderter Kunden erklärt man: Die Regelung mit Test oder Quarantäne gelte nur für tschechische Staatsbürger – ein Irrtum.
Ein Apfel gegen Corona
Auf KURIER-Anfrage rudert man zurück: „Ja, bei der Einreise nach Österreich muss man ab Samstag den 31.10. einen negativen Covid-Test vorlegen und wir werden natürlich unsere Kunden darüber informieren.“
Bis 15 Uhr war das allerdings noch nicht der Fall – da warb man stattdessen mit einem Gratis-Apfel zur Stärkung des Immunsystems: „Mit einem gesunden Immunsystem braucht niemand den Virus fürchten.“
Gegen 15 Uhr folgte schließlich die Berichtigung samt Hinweis, dass ein negativer Coronatest nötig ist.
Ein Großteil der Geschäfte in Tschechien musste wegen des Lockdowns bereits die Türen schließen. Davon betroffen sind auch das Einkaufszentrum an der Grenze Kleinhaugsdorf, etliche Geschäfte und Restaurants der Excalibur City. Dennoch: Supermarkt, Zahnarzt oder Tierbedarf hielten bis dato geöffnet. Die Reiselust der Österreicher ist derzeit aber ohnehin gebremst. Die Parkplätze der Excalibur City sind leer.
Wie die verschärften Regeln an der Grenze zu Tschechien umgesetzt werden sollen, war bis Freitagnachmittag noch nicht klar. Zuletzt führten Polizei und Bundesheer täglich zwei dreistündige Kontrollen durch. Dabei wurden auch Fiebermessungen durchgeführt.
Für Berufspendler gibt es Ausnahmen, sie sollten allerdings eine Grenzpendler-Bescheinigung, einen Dienstzettel und den Reisepass mitführen.Michaela Reibenwein