Chronik/Österreich

Praterstern: Schanigarten wird lebendiges Kunst-Studio

Neuerdings ist am Praterstern eine blaue Zipfelmütze (lesen Sie hier mehr dazu) zu sehen. Und rechts davon ein Glaskasten – „Kunst am Stern“ ist darauf zu lesen.

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Eigentlich befindet sich hier der Schanigarten der Sportsbar „Hendricks“ für 50 Gäste. Bar-Chef Arif Kilic hat den verglasten Raum, da er ihn wegen der Pandemie ohnehin nicht nützen kann, in die Hände von Künstlerinnen gelegt: Die Schwestern Aftab (24) und Ahoo Maher (30) aus dem Iran nennen ihr Projekt „Artist in Residence“.

Wöchentlich können Künstler in der prominenten Auslage – mit Blick auf Publikum und Riesenrad – die 30 Quadratmeter nutzen. Und etwas gestalten.

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Wer die Künstler sind?

Studenten der Akademie der bildenden Künste, denn dort haben auch die Schwestern studiert. Nach einer Ausschreibung hatten sich 30 Künstler gemeldet, sechs wurden ausgewählt.

Gala Verhavert (24) aus Belgien arbeitet dort gerade an einer Statue aus Styropor und Neonlichter. Damit will sie auf die Gefahr der Erderwärmung aufmerksam machen. "2100 wird es 50 Prozent mehr Blitze geben - daran soll mein Kunstwerk erinnern", sagt sie. Die junge Künstlerin studiert Objektbildhauerei.

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Nichterlebte Hochzeit

Auf der anderen Seite des Glasladens stellt Ahoo Maher selbst aus: Eine eigene Interpretation einer „Hedjleh“ – das ist im Iran ein Denkmal – nur – für Männer, die ihre Hochzeit nicht erlebt haben. Sie wird im lffentlichen Raum aufgestellt und soll daran erinnern.

Hier am Praterstern soll es auch für Frauen stehen. Um die Statue herum stehen Puppen in Hochzeitskleider. Die Statue hat die Form einer Zeder. Sie ist aus Metall, Pappmasche, LED-Licht, Plastikblumen und bedeckt mit Acrylspiegel. 

Hendricks

Café und Sportsbar: 2., Bahnhof Praterstern. Die Schaufenster sind von Montag bis Sonntag: von 10 bis 18 Uhr besetzt. Spenden werden vor Ort gerne entgegengenommen.

Bei „Hendricks“ gibt es zu der Kunstperformance Kaffee to go (2,40 Euro) und Popcorn (2,90 Euro) für Zuschauer, Passanten und Spaziergänger. Die Kunden dürfen, wie bei all den anderen To-Go Stationen in der Stadt, nur 50 Meter entfernt Speisen und Getränke konsumieren. Passanten dürfen aber die Kunstperformance genießen. 

Unterstützung und Spenden

Unterstützende Worte bekommen die Künstler und der Gastronom bei dem Vorhaben auch von Peter Dobcak, Gastro-Obmann in der Wirtschaftskammer Wien: „Wien lebt von Gastronomie und Kunst. Es ist nur natürlich, dass diese beiden stark betroffenen Felder zusammenstehen und auch in der Krise dafür sorgen, dass unser Stadtbild belebt bleibt.“

Und auch eine Spendenbox - wird zur Verfügung stehen, damit die Künstler Geld für Materialien und ihre  Zeit wieder einspielen können.