Chronik/Österreich

Lawinenwarnung nach starkem Schneefall in Teilen Österreichs

Angesichts starker Schneefälle wird am Dienstag in Osttirol vor allem oberhalb der Waldgrenze verbreitet große Lawinengefahr, also Stufe 4 der fünfteiligen Skala, herrschen. Mit Neuschnee und starkem Wind aus südlichen Richtungen entstanden seit Montag verbreitet leicht auslösbare Triebschneeansammlungen, teilte der Tiroler Lawinenwarndienst mit. Zudem seien an allen Expositionen vermehrt mittlere und mehrfach große, spontane, trockene Lawinen zu erwarten.

Dies gelte vor allem für steile Hänge in den Gebieten mit viel Wind, auch unterhalb der Waldgrenze. Gefahrenstellen und Auslösebereitschaft nehmen mit der Höhe zu, warnten die Experten. Viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr und große Zurückhaltung seien nötig. Die Gefährdung beziehe sich vor allem auf alpines Schneesportgelände. Am Montag fielen verbreitet 25 bis 30 Zentimeter Schnee, lokal bis zu 50 Zentimeter. Am Dienstag werde lokal etwas Schnee fallen, wurde prognostiziert.

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Starker Schneefall in Kärnten

Am Montagnachmittag ist die B111, die Gailtalstraße im Bezirk Hermagor ab Kötschach-Mauthen bis zur Grenze nach Tirol für den gesamten Verkehr gesperrt worden. Wie der ÖAMTC mitteilte, waren zuvor mehrere Schneebretter abgegangen. Damit ist das Lesachtal erneut von der Außenwelt abgeschnitten. Das Fahrverbot gilt laut Polizei auch für sämtliche Gemeinde- und Verbindungsstraßen.

Auch der Wurzenpass musste auf slowenischer Seite für den gesamten Verkehr gesperrt werden, wer nach Slowenien ausreisen wollte, musste über die Karawankenautobahn ausweichen. Dort gab es allerdings vor dem Karawankentunnel erhebliche Staus. Zusätzlich wurde auch für Fahrten von Patergassen zum Falkertsee sowie für die Turracher Bundesstraße ab Ebene Reichenau (beides Bezirk Feldkirchen) Kettenpflicht verhängt.

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Die winterlichen Fahrverhältnisse in Kärnten forderten am Montagvormittag ein Todesopfer. Bei einem Frontalzusammenstoß in Kleblach-Lind (Bezirk Spittal an der Drau) ist ein 32 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Spittal ums Leben gekommen.

Wie Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg gegenüber der APA erklärte, dürfte ein Auto auf der schneebedeckten Drautal-Bundesstraße B100 ins Schleudern geraten sein. Das Fahrzeug geriet auf die Gegenfahrbahn und krachte frontal in ein entgegenkommendes Auto. Der 32-Jährige starb noch am Unfallort, drei weitere Autoinsassen erlitten schwere Verletzungen.

Die Schneekettenpflicht auf der B100 wurde zu Mittag erweitert, ab Lurnfeld bis Osttirol brauchten alle Fahrzeuge Ketten, ebenso auf der Katschberg-Bundesstraße B99 zwischen Rennweg und St. Michael im Lungau, auf der Straße auf die Flattnitz, von Sirnitz nach Hochrindl, der Fraganter Straße im Mölltal und zwischen Obervellach und Mallnitz. Ebenso Kettenpflicht herrschte auch auf der Strecke von Bad Eisenkappel auf den Seebergsattel.

Südlich des Alpenhauptkamms von Osttirol ostwärts schneit es am Dienstag auch noch häufig, am meisten jedoch im Grenzgebiet zu Slowenien und Italien. Nachmittags lässt der Schneefall langsam nach. Weiter im Norden und Osten gibt es ein Wechselspiel aus ein paar dichteren Wolken und sonnigen Abschnitten. Von kurzen Regenschauern abgesehen bleibt es hier bis zum Abend aber trocken. Der Wind kommt schwach bis mäßig aus Süd bis West. Die Frühtemperaturen betragen minus acht bis plus fünf Grad, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei sieben bis zwölf Grad.