Lambda-Variante in Österreich nachgewiesen
In Peru wurde im August 2020 erstmals eine neue Variante des Coronavirus identifiziert: die Lambda-Variante. In vierzig Ländern weltweit wurde die Variante bis dato nachgewiesen - und nun auch in Österreich.
In Niederösterreich ist erstmals die vor allem in Lateinamerika verbreitete Lambda-Variante registriert worden. Betroffen ist nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig vom Freitag ein peruanischer Staatsbürger, der privat im Bezirk Gänserndorf zu Besuch gewesen war und dort positiv getestet und abgesondert wurde.
Der Mann ist bereits genesen. "Er hat niemanden angesteckt", hieß es auf Anfrage aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin.
Corona-Varianten werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO prinzipiell in zwei Kategorien einteilt: Besorgniserregende Varianten ("variants of concern") - sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen. Darunter fällt etwa die derzeit in weiten Teilen der Welt vorherrschende Delta-Variante.
Eine Stufe darunter sind Varianten unter Beobachtung ("variants of interest") angesiedelt, die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten. Dazu gehört Lambda. Aber: "Das heißt absolut nicht, dass sie weniger wichtig ist", so Covid-Expertin Maria van Kerkhove.
Was wir über Lambda wissen
Japanische Forscher warnten ausgehend von einer Laborstudie vor wenigen Wochen davor, dass Lambda "eine potenzielle Bedrohung für die menschliche Gesellschaft" darstellen könnte. Lambda könnte demnach ansteckender als der Covid-Urtyp sein.
Verantwortlich für die erhöhte Infektiosität dürften drei Mutationen im Spike-Protein sein. Diese spezifischen Mutationen im Spike-Protein sorgen dafür, dass es Zellen rascher infiziert. Lambda kann demnach leichter an den "ACE2-Rezeptor" auf der Zelloberfläche binden. "Die Lambda-Variante scheint tatsächlich infektiöser zu sein und die Immunität, die durch die Impfung entsteht, wird wohl nicht so patent schützen wie gegen die anderen Varianten", formuliert es Virologe Christoph Steininger von der MedUni Wien.
Weil sich bestehende Impfungen die Funktion des Spike-Proteins zunutze machen, könnte auch der Impf-Schutz gegen Lambda weniger wirksam sein. Allerdings: Die derzeit am Markt erhältlichen Impfstoffe würden gegen diese Variante des Coronavirus schützen - zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der New York University.
Breitet sich nicht stark aus
Besonders stark breitet sich die Lambda-Variante nach Angaben der WHO derzeit nicht aus. "Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde", so van Kerkhove.
Nach Angaben aus Peru wird die Lambda-Variante derzeit dort von der Gamma-Variante verdrängt.