Chronik/Österreich

Kurz zu OÖ: "Wichtig, dass es regionaler Ausbruch bleibt"

Trotz regional steigender Fallzahlen, wie aktuell in Oberösterreich, sind keine österreichweiten Verschärfungen der Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geplant. Das stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Donnerstag bei einem Pressestatement in Wien klar. "Das Wichtigste ist, dass es ein regionaler Ausbruch bleibt." Dafür müsse alles unternommen werden.

Es gelte mit aller Kraft, eine "Ausbreitung darüber hinaus" zu verhindern, erklärte Kurz. Er sei diesbezüglich auch mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie Innenminister Karl Nehammer und Gesundheitsminister Rudolf Anschober in Kontakt. Egal, wo solche Ausbrüche auftreten könnten, sei es immer vordringlich, "die Infektionsketten zu trennen."

Die bisherigen Ausbrüche seien regional sehr gut zuordenbar gewesen, erklärte Kurz und nannte als erstes Beispiel explizit den "Cluster Wien", wo es im Mai in einem Postverteilerzentrum im Stadtteil Inzersdorf zu einer Häufung von Infektionsfällen gekommen war. In weiterer Folge erinnerte der Bundeskanzler aber auch an ähnliche Vorkommnisse in Hagenbrunn in Niederösterreich (Bezirk Korneuburg) oder jüngst eben in einer Freikirche in Oberösterreich. "Das kann überall in Österreich sein, in jedem Milieu. Man weiß es vorher nicht."

Kurz begrüßte auch die von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Mittwoch bekannt gegebenen "Nachschärfungen bei Reisewarnungen" im Balkanraum. Es sei nachvollziehbar, dass es gerade in diesem Raum zur Urlaubszeit zu "Bewegungen" komme, sagte Kurz. "Viele Leute reisen, viele haben Wurzeln im Ausland, wir müssen aber in einigen Gebieten sehr vorsichtig sein."

Das Außenministerium hatte am Mittwoch für Länder des Westbalkans angesichts der hohen Coronazahlen in der Region eine Reisewarnung mit sofortiger Wirkung verhängt. Konkret gilt dies für Bosnien-Herzegowina, den Kosovo, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro und Serbien.

Kurz beriet am Donnerstag in einer internationalen Videokonferenz weitere Schritte zur Eindämmung der Coronakrise. An dem Videocall nahmen folgenden Staats- und Regierungschefs teil: Andrej Babis (Tschechien), Kyriakos Mitsotakis (Griechenland), Erna Solberg (Norwegen), Benjamin Netanyahu (Israel) und Carlos Alvarado (Costa Rica) sowie Scott Morrison (Australien). Mit Ausnahme von Alvarado, der eher dem Mitte-Links-Lager zugeordnet wird, stammen alle aus den Reihen der Rechtsliberalen und Nationalkonservativen. Dänemark, Neuseeland und Singapur waren auf Expertenebene vertreten.

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