Chronik/Österreich

Konserven, Nudeln, Klopapier: Erste Hamsterkäufe in Österreich

Einkaufswagen mit Nudeln, Konserven, Klopapier und Desinfektionsmittel - die Angst vor dem Coronavirus animiert die Österreicher offenbar zunehmend zu Hamsterkäufen. Vor allem Händedesinfektionsmittel ist vielerorts Mangelware. Im Metro in Vösendorf ist das Regal mit den Inzersdorfer-Konserven nahezu leer geräumt.

Tatsächlich, bestätigt man bei dem Großmarkt, gebe es eine vermehrte Nachfrage bei haltbaren Artikeln.

Ein Mitarbeiter aus einem Innsbrucker Supermarkt beschreibt die Lage im Gespräch mit dem KURIER wie folgt: "Mittlerweile gibt es massive Hamsterkäufe. Voll viele Leute sind da, es wird alles ohne Ende gekauft. Das kann mit dem Faschingsdienstag zu tun haben, aber der Coronavirus spielt sicher auch eine Rolle. Es wird echt viel haltbares Zeug gekauft, viele Dosen, Klopapier, da werden echt viele Vorräte angelegt. Da haben wir einen Fall gehabt, da war eine Dame da, die hat Gartenhandschuhe angehabt und und und..."

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"Wir merken, dass sich die Unternehmen und Dienstleister verstärkt eindecken", sagt Sprecherin Alexa Kazda-Klabouch. Besonders auffällig sind die Hamsterkäufe in dem Markt in Klagenfurt. Dort wurden bei den Konserven Umsatzsteigerungen von 150 Prozent festgestellt.

Auch Reinigungs- und Hygieneartikel landen öfter im Einkaufswagen. Panik braucht man aber keinesfalls haben. "Die Warenversorgung ist sichergestellt", sagt Kazda-Klabouch. Im Falle eines Coronavirus-Ausbruchs werde man die Märkte offen halten.

 

Von einer "erhöhten Nachfrage" nach Konserven oder Nudel - vor allem in grenznahen Filialen - spricht auch Discounter Hofer. Zuletzt ist etwa ein Foto in den sozialen Medien viral gegangen, das einen Mann mit Atemschutzmaske beim Einkäufen in einer Hofer-Filiale zeigt. Er deckt sich mit Dutzenden Konserven sowie Insant-Nudeln ein. Das Foto, so wird kolportiert, sei in Tirol aufgenommen worden. Nachvollziehen lässt sich das freilich nicht. Bei Hofer betont man jedoch, dass es zu keinen Engpässen kommt.

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Bei Spar konnte man etwaige Hamsterkäufe nicht bestätigen und wollte zum Thema auch nicht mehr sagen. Bei Rewe betonen die Verantwortlichen, in engem Austausch mit den zuständigen Behörden zu stehen und sich vorsorglich auf mögliche Szenarien vorzubereiten.

Erst am Montag hatte Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, Herbert Saurugg, geraten Lebensmittel, Wasser und Medikamente für zwei Wochen vorrätig zu halten. Bei der Apothekerkammer betont man, dass es genug Desinfektionsmittel auf Lager gebe. Die Handhygiene sei sehr wichtig, wird betont. Sprich: Händewaschen und desinfizieren.

Indes treibt die Nachfrage nach Grippemasken seltsame Blüten. So werden Schutzmasken mit Luftfilter auf der Plattform willhaben.at um bis zu 100 Euro verkauft.