Chronik/Österreich

"Irrwitziges" Schneeband aus dem Depot

Die Aufregung war absehbar. Doch wie schon in den vergangenen beiden Jahren begannen die Kitzbüheler Bergbahnen bei spätsommerlichen Temperaturen im Tal auf der Resterhöhe am Pass Thurn am Wochenende mit der Präparierung einer Skipiste aus dem Schneedepot.

Die Grünen Mittersill machten am Sonntag darauf aufmerksam, die Salzburger Landespartei zog mit Kritik nach. Die Piste liegt auf Salzburger Landesgebiet. „Offenbar hat man aus der Diskussion letztes Jahr null Komma null gelernt. Kunstschnee mitten in einer Spätsommerlandschaft – sowas sollte es in Zeiten der Klimakrise nicht mehr geben, es ist einfach nur irrwitzig. Dafür haben inzwischen die wenigsten Verständnis“, kritisiert der grüne Klimasprecher Josef Scheinast.

Verfahren eingestellt

Der Landtagsabgeordnete fordert eine generelle Diskussion über den frühen Saisonstart mancher Skigebiete angesichts des Klimawandels. „Man muss nicht jeder Nachfrage immer ein Angebot folgen lassen", sagt er.

Vergangenes Jahr mussten die Bergbahnen den Skibetrieb im Herbst vorzeitig wieder einstellen. Das warme Wetter hatte den Vorrat schneller schmelzen lassen als gedacht. Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See hatte auch ein Verfahren eingeleitet, weil sie davon ausging, dass die Bergbahnen eine naturschutzrechtliche Bewilligung brauchen würden. Das war nicht der Fall, laut Salzburger Nachrichten ist das Verfahren eingestellt worden.

Auch Platter kritisierte

Selbst Tirols Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter kritisierte im vergangenen Jahr den frühen Saisonstart der Kitzbüheler. „Wir müssen aufpassen, was die Macht der Bilder betrifft“, erklärte er im Zuge einer Pressekonferenz. „Ein weißer Streifen im Spätsommer“, da müsse man sich Sorgen um Image und Glaubwürdigkeit machen, mahnte Platter.

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