Chronik/Österreich

In Salzburg und Oberösterreich sind die meisten Impfskeptiker

Die Impfbereitschaft nähert sich in Österreich der 80 Prozent-Marke. Zumindest dann, wenn man die bereits Geimpften mit den Impfbereiten zusammenzählt. Das ergab eine groß angelegten Umfrage des GALLUP-Instituts. Die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen findet mehr Akzeptanz als die generelle Impfpflicht. Die Besorgnis, wie sich der weitere Verlauf der Pandemie gestalten wird, nimmt zu. Wer bereits eine Covid-19-Erkrankung hinter sich hat, ist eher bereit sich impfen zu lassen als nie Erkrankte.

Impfbereitschaft stagniert

Die Impfbereitschaft der österreichischen Bevölkerung stagniert seit Anfang Juli bei rund drei Viertel bzw. 74% (Summe aus jenen, die sich als impfbereit deklarieren und den bereits Geimpften). Der Anteil von Personen, die eine Corona-Impfung strikt oder eher ablehnen, schwankte zwischen Mai und Juli konstant zwischen 21 und 25 Prozent. Aktuell möchten sich laut Umfrage 15 Prozent der Bevölkerung „auf keinen Fall“ und weitere  Prozent „eher nicht“ impfen lassen.

Bei den Impfskeptikern kristallisieren sich besonders zwei Bundesländer heraus. In Salzburg und Oberösterreich steht etwa ein Drittel der Bevölkerung der Impfung gegen Corona skeptisch gegenüber. Im Rest von Österreich sind es etwa nur 20 Prozent.

Die Debatte um die Corona-Impfung dürfte sich jedoch leicht positiv auf die Einstellung zu Impfungen im Allgemeinen ausgewirkt haben. Waren es im November 2020 noch 30 Prozent, die Impfungen vollkommen oder eher ablehnten, betrug dieser Anteil im Juni und Juli nur mehr knapp ein Viertel.

Arbeitsplatz

Auf die Frage, ob es in Ordnung sei, wenn der Arbeitgeber bei hohem Infektionsrisiko von der Belegschaft verlangt, sich gegen Corona impfen zu lassen, stimmen etwas mehr als die Hälfte der Befragten zu.

„Die Ablehnung von Corona-Maßnahmen und die Impfskepsis haben einen gemeinsamen Nenner, nämlich die Angst vor Freiheitsverlust. Obwohl es keine Impfpflicht gibt, sehen die Impfskeptiker das Impfen als eine der vielen einschränkenden Maßnahmen der letzten Monate", sagt Gallup-Leiterin Andrea Fronschütz über die Ergebnisse der Umfrage. Gerade jene, die Angst vor Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen der Impfung hätten, würden sich dagegen sträuben, dass der Staat in Entscheidungen über ihre Gesundheit eingreift. Die Zweifel an der Wirksamkeit des Impfstoffes und das vermutete Eigeninteresse der Pharmaindustrie würden zusätzlich dazu beitragen, dass sich der Anteil der Impfgegner seit Monaten hartnäckig hält.

Reiseeinschränkungen

Den Maßnahmen bezüglich Covid-19, die von der Regierung beschlossen werden, stimmen mittlerweile etwas mehr Personen zu als noch im Mai. 44 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie glauben, dass das Schlimmste vorbei sei. 41 Prozent glauben überhaupt, dass die Situation so bleibt, wie sie jetzt ist. Dreiviertel der Befragten befürworten Reiseeinschränkungen.