Chronik/Österreich

Ibiza-Video: Anwalt Lansky will Ex-Kanzler Kurz klagen

Der Anwalt Gabriel Lansky wird VP-Chef Sebastian Kurz klagen, nachdem dieser seine Kanzlei in Zusammenhang mit dem "Ibiza-Video" gebracht hat. Kurz hatte am Mittwochabend im TV-Sender Puls4 neuerlich versucht, dem "Umfeld der SPÖ" die Verantwortung für das Zustandekommen des Videos zuzuschieben und konkret Lanskys Kanzlei genannt. Lansky dementierte umgehend und will laut Tiroler Tageszeitung nun klagen.

"Der Rechtsanwalt der dieses Video organisiert hat, war anscheinend für die ÖBB schon einmal tätig in der Zeit von Christian Kern, die Rechtsanwaltskanzlei, die es angeblich verkauft hat, die Kanzlei Lansky, ist eine sehr SPÖ-nahe Kanzlei", sagte Kurz in dem Interview. Belege für den angeblichen Verkauf des Videos durch die Kanzlei Lansky nannte die ÖVP auf Nachfrage am Donnerstag nicht. Aus der Parteizentrale hieß es dazu nur "kein Kommentar".

Indes hat Lansky auf frühere Anfragen des KURIER jegliche Involvierung stets bestritten. Er bestätigte lediglich, dass der involvierte Anwalt M. wie viele andere Juristen auch in seiner Kanzlei in die Lehre gegangen sei. Kollegen aus der Kanzlei Lansky beschreiben M. als verlässlich, arbeitsam und korrekt.

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Lansky selbst hatte die Vorwürfe am Mittwoch als "völlig absurd" und "frei erfunden" bezeichnet. Wer die Kanzlei in Verbindung mit dem Video bringe, werde geklagt, sagte der Anwalt der APA. Laut Tiroler Tageszeitung plant Lansky nun tatsächlich eine Klage gegen Kurz.

In der Puls4-Mediathek ist die Passage, in der Kurz die Kanzlei namentlich erwähnt, mittlerweile mit einem Piepston versehen. Der Grund liegt darin, dass Lansky auch Klagen gegen jene, die den Vorwurf verbreiten, in den Raum gestellt hat.  

Die SPÖ hat bereits eine Klage eingebracht, weil der ÖVP-Chef die Sozialdemokraten schon unmittelbar nach Auftauchen des Ibiza-Videos bezichtigt hatte. Diese Klage will die Partei nun um den erneuten Vorwurf erweitern, kündigte eine Sprecherin am Donnerstag an.