Chronik/Österreich

Funkstille: Neue Polizei-Leitstellen mit Kinderkrankheiten

Am 12. März hätte die neue Landesleitzentrale der Polizei im niederösterreichischen St. Pölten mit 70 Beamten in Betrieb gehen sollen. Der Projektstart wurde wenige Tage zuvor abgeblasen. Nachdem es bei dem seit 5. Dezember 2018 laufenden Pilotbetrieb in der Steiermark zu gravierenden technischen Problemen gekommen ist, ist der Rollout der "Leitstelle Neu" in ganz Österreich auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

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Beginnend mit März hätte nach der Testphase in der Steiermark das neue Einsatzleit- und Kommunikationssystem "Elkos" in den neuen Landesleitzentralen von Bregenz bis Eisenstadt umgesetzt werden sollen. Alle Notrufe von 133 und 112 langen in Zukunft ausschließlich in der Landeszentrale ein. Mit Hilfe von Elkos sollen die Beamten und Funkstreifen computergestützt und damit schneller über den digitalen Funk zu den jeweiligen Einsatzadressen gelotst werden.

Allerdings gibt es Kommunikationsprobleme zwischen dem Computersystem und dem Digitalfunk. "Es gibt Statusmeldungen die per Knopfdruck funktionieren sollten. Beispielsweise, dass der Einsatz von der Streife übernommen wurde. Das funktioniert aber leider noch nicht einwandfrei", schildert einer der Projektleiter im Innenministerium, Siegfried Wallner.

Bis die Kinderkrankheiten nicht ausgemerzt sind, wird der Rollout in den restlichen Bundesländern nicht stattfinden. "Wir werden zuvor ein zweites Bundesland in den Pilotbetrieb mit aufnehmen", so Wallner.

Dass die Notrufe derzeit nicht bei der Polizei ankommen, davor braucht sich laut dem Innenministerium niemand zu fürchten. Jeder Anruf lange so wie bisher auch in einer der Leitstellen ein.