Chronik/Österreich

Eine Milliarde für Aviation City: Politik ist skeptisch

Montagvormittag um 11 Uhr stellte LILIHILL als Mehrheitseigentümerin (74,9 Prozent) die weiteren Pläne für den Airport Klagenfurt vor. Dieser soll bis 2024 zum "modernsten, effizientesten und passagierfreundlichsten Flughafen Europas" ausgebaut werden, so die Ankündigung. Zusätzlich entsteht die neue Aviation City Klagenfurt. Sie wird neben dem neuen Flughafen, ein Flughafenhotel (AVITEL), ein Logistikzentrum (AVILOG), einen Technologiepark (AVIMOTION), ein Messezentrum (AVIFAIR) sowie umfangreiche Infrastruktureinrichtungen umfassen.

„Die Aviation City Klagenfurt ist ein integriertes und symbiotisches Konzept. Der neue Stadtteil bietet der gesamten Region eine neue Zukunftsperspektive. Das nachhaltige Konzept ermöglicht Wirtschaftswachstum und einen großen Entwicklungsschritt für den Wirtschafts- und Tourismusstandort“, ist LILIHILL-Geschäftsführer Karl-Georg Eisner überzeugt.

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Nach Zeiten langer Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Klagenfurter Airports, sind nun die Karten am Tisch. Ob die heute präsentierten Pläne verwirklicht werden, bleibt abzuwarten. Die Umsetzung dieses Masterplans wird wohl auch für die ambitionierte Lilihill-Group und ihren Geschäftsführer Franz-Peter Orasch eine Mammutaufgabe darstellen.

Bevor überhaupt ansatzweise an eine Realisierung gedacht werden kann, muss die Politik ins Boot geholt werden. Diese zeigte sich vor einer Woche wenig begeistert. Bürgermeisterin Mathiaschitz (SPÖ) bezeichnete in einem Interview mit der Kleinen Zeitung die heutige Präsentation als "Spiel von Orasch". Auch von den Freiheitlichen gab es Bedenken bezüglich der Umwidmung einiger Grundstücke.

Nach der heutigen Präsentation gab es jedoch durchaus positive Töne von Seiten der Politik zu hören. In einer Stellungnahme des Büros von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wurde von "ebenso ehrgeizig wie interessanten Plänen" gesprochen und betont, dass das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt dem Projekt durchaus positiv gegenüber stehen würden. Hinsichtlich "notwendiger Genehmigungen, Widmungen oder aber auch eines neuen Messezentrums" sehe man allerdings Klärungsbedarf.

Auch von Seiten der Opposition wurde das Projekt begrüßt. Vizebürgermeister Wolfgang Germ (FPÖ) sprach von einem "Mammutprojekt", mahnt aber zu vorausschauendem Handeln. Ähnlich sieht das Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl (TK), der sich für dieses Projekt politische Einigkeit wünscht und den Investor als "letzte Chance" für den Flughafen sieht.

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So soll ein "Flughafen der Zukunft" entstehen

Als erster Schritt des Modernisierungsprozesses wird der Flughafen ab sofort unter der Marke „The new Airport Klagenfurt“ auftreten. "Damit nimmt der Name des Flughafens nach internationalem Vorbild direkten Bezug auf seinen Standort und schafft Orientierung", sagt Eisner. Die neue Marke dient als Dachmarke für die neue Aviation City, die in den kommenden Jahren entstehen und das Flughafenareal zu einem dynamischen Wirtschaftszentrum verwandeln soll.

In der finalen Ausbaustufe werden rund 375.600 Quadratmeter von der rund 580.300 Quadratmeter großen Fläche bebaut und kommerziell nutzbar sein. Mittelfristig werden rund 5.400 neue Arbeitsplätze in der neuen Aviation City Klagenfurt entstehen.

„Die perfekte Verkehrsanbindung des Airport Klagenfurt ist die optimale Voraussetzung, um ein prosperierendes Aviatik-Zentrum zu entwickeln, das auf die Bedürfnisse der Zukunft ausgerichtet ist. Die Aviation City Klagenfurt bringt als Gesamtkonzept massive Vorteile für alle integrierten Teilbereiche, die Stadt und das Land“, betont Eisner.

 

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Bis 2024 wird der gesamte Flughafen neu errichtet und soll so zum "modernsten und effizientesten Flughafen Europas" werden, wünscht sich Eisner. Kernstück der Maßnahmen ist der neue Flughafenkomplex mit neuem Terminal, Infrastruktur und moderner Architektur. Für Passagiere wird es einen neuen Check-in-Bereich, neue Gates und einen neuen Ankunftsbereich geben. Auch für Einkaufsmöglíchkeiten und Gastronomiebetriebe soll es Platz geben.

„Die Konzeption des neuen Airport Klagenfurt berücksichtigt die Bedürfnisse von Passagieren, Airlines und der gesamten Tourismus- und Wirtschaftsregion. Erstmals wird ein Flughafen in Österreich komplett neu gedacht und macht sich fit für die Zukunft des Flugverkehrs“, ist Airport-Klagenfurt-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Malanik überzeugt.

 

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Zwei neue Hangars bieten zusätzliche Stellplätze für die General Aviation. Ein eigenes Flight Maintenance Center bietet moderne Wartungsmöglichkeiten für eine Vielzahl an gängigen Business-Flugzeugen. Ebenfalls bis 2024 wird die neue Parkgarage mit über 3.000 Stellplätzen fertiggestellt werden. Zusätzlich ist ein neuer Busterminal vorgesehen, der neue Anbindungen im Nah- und Fernverkehr ermöglicht.

Durch die Airport-Modernisierung bis 2024 sollen bis zu 270 Arbeitsplätze rund um den Flug- und Infrastrukturbetrieb entstehen. LILIHILL beziffert die Investitionskosten für den neuen Airport Klagenfurt mit rund 260 Millionen Euro.

Mit dem neuen AVITEL wird ein Airport- und Messehotel mit rund 250 Betten entstehen, das ebenfalls in die neue Aviation City Klagenfurt integriert wird. Betrieben wird das neue AVITEL von einer renommierten, internationalen Hotelgruppe.

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Das Tor zur Welt für den Alpe-Adria-Raum

Um für den Bedarf der Zukunft gerüstet zu sein, wird die Abfertigungskapazität des Airport Klagenfurt in den nächsten Jahren auf eine Million Passagiere pro Jahr erhöht. Das entspricht nahezu einer Verfünffachung der jährlichen Passagierzahlen: 2018 verzeichnete der Airport Klagenfurt knapp 230.000 Passagiere bei 3.566 Flugbewegungen.

Für 2019 geht der internationale Luftverkehrsverband IATA von einem globalen Passagierwachstum um sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Passagiere aus. Mit einem Anteil von 37 Prozent an den zurückgelegten Passagierkilometern ist Europa weiterhin der wichtigste Markt im internationalen Flugverkehr. Prognosen sprechen davon, dass sich der weltweite Flugverkehr bis 2037 auf rund 8,2 Milliarden Passagiere nahezu verdoppeln wird.

„Durch die Modernisierung des Flughafens und die Errichtung der Aviation City Klagenfurt wird der Airport Klagenfurt zu einem starken Anbieter im Fluggeschäft. Er wird ausgezeichnete Anbindungen zu europäischen Hubs bieten. Es werden alle Voraussetzungen erfüllt, die für Airlines relevant sind und Passagiere anziehen“, sagt Airport-Klagenfurt-Aufsichtsratsvorsitzender Malanik.

 

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Neue Destinationen für 3,5 Millionen Menschen durch Qualität und Kapazität

Der Einzugsbereich des Airport Klagenfurt umfasst rund 3,5 Millionen Menschen. Durch neue Flugverbindungen zu Hubs wie Frankfurt, London, Paris und Istanbul erhalten sie künftig direkten Zugang zum Kontinental- und Interkontinentalverkehr. In einem ersten Schritt sollen die Verbindungen an den Austrian-Airlines-Hub Wien optimiert werden.

In naher Zukunft werden weitere Drehkreuz-Verbindungen folgen, die auch für Passagiere aus den angrenzenden Nachbarstaaten sowie die Kärntner Wirtschaft attraktive Netzwerkverbindungen ermöglichen. Bereits jetzt haben 30 Prozent der Passagiere am Airport Klagenfurt einen Anschlussflug gebucht.

Durch diese Strategie antwortet der Airport Klagenfurt schon jetzt auf die absehbaren Entwicklungen im Inlandsverkehr und fokussiert auf neue Destinationen, die einen Mehrwert für die gesamte Region und Airlines weitere Wachstumsmöglichkeiten bieten. Durch die gebündelten Aktivitäten sollen alleine im Charter- und Low-Cost-Segment künftig bis zu 300.000 Passagiere abgefertigt werden. Die Zahl der Ankünfte soll über die Maßnahme mittelfristig um sieben bis zehn Prozent gesteigert werden.

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AVIMOTION TecPark für alternative und autonome Mobilität sowie Aviatik

Nicht für den Flugbetrieb erforderliche Flächenareale werden für weitere Investitionen am neuen Wirtschaftsstandort genutzt. Mit dem AVIMOTION TecPark entsteht bis 2030 auf einer Grundfläche von rund 257.000 Quadratmetern (rund 174.500 Quadratmeter bebaute Fläche) ein Entwicklungs- und Anwendungszentrum für die Bereiche autonome und alternative Mobilität sowie Aviatik.

Der AVIMOTION TecPark soll zur weiteren Internationalisierung des Wirtschaftsstandorts Kärnten beitragen. Die Fertigstellung ist für 2030 geplant, im Vollausbau werden rund 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, 480 Millionen Euro werden investiert.

Als weitere Säule im neuen Airport-City-Klagenfurt-Konzept soll zwischen 2020 und 2030 der AVILOG Logistik- und Gewerbepark auf einer Fläche von rund 136.500 Quadratmetern errichtet werden. Bis zu 800 neue Arbeitsplätze sollen langfristig entstehen.

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