Chronik/Österreich

Commerzialbank: Erster Schuldspruch für Pucher rechtskräftig

Die ersten Schuldsprüche für den Ex-Chef der Commerzialbank Mattersburg Martin Pucher und Vorständin Franziska Klikovits sind rechtskräftig.

Pucher wurde bei einem Prozess rund um eine Erpressung durch einen ehemaligen Mitarbeiter Ende Jänner zu elf Monaten bedingter Haft verurteilt – in Abwesenheit, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Prozess erschienen war. Klikovits erhielt acht Monate bedingt. Laut einem Gerichtssprecher wurden keine Rechtsmittel eingelegt.

Noch nicht rechtskräftig ist hingegen das Urteil gegen den mutmaßlichen Erpresser. Er meldete Berufung an. Die Schuldsprüche beziehen sich auf einen Nebenaspekt der Causa. Ein Ex-Mitarbeiter soll bemerkt haben, dass mit den Krediten etwas nicht stimmen kann, und in weiterer Folge bei seinem Abgang aus der Bank 70.000 Euro für sein Schweigen gefordert haben. 

Dieses Geld sollen die beiden Vorstände aus der Bank entnommen und dem Mann übergeben haben. Der ehemalige Mitarbeiter zeigte sich nicht geständig und sprach vor Gericht von falschen Anschuldigungen.

Ein zweiter Prozess soll im zweiten Halbjahr 2024 folgen. Dabei geht es um eine deutlich höhere Summe von 70 Mio. Euro, die als nicht vertretbare Kredite bzw. über Scheinrechnungen an nahestehende Unternehmer geflossen sein sollen. Angeklagt sind Pucher und Klikovits unter anderem wegen Veruntreuung von Bankgeldern, Untreue und betrügerischer Krida. Auch drei Unternehmer sind angeklagt.