Ärztemangel: Geburtshilfe in Salzburger Spital für neun Tage gesperrt
Die Salzburger Landesklinken (SALK) müssen am Standort Tamsweg (Lungau) die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe ab kommenden Mittwoch für neun Tage vorübergehend sperren. Aufgrund der verzögerten Approbation des neuen Primars, den geltenden Arbeitszeitregeln und nicht zuletzt wegen der angespannten Personalsituation durch die Corona-Pandemie könne der Betrieb der Abteilung nicht mehr rund um die Uhr aufrechterhalten werden, teilten die SALK am Montag mit.
Beim designierten Primar Athanasios Alimisis, der zuvor in Deutschland tätig war und der seinen Dienst in Tamsweg bereits am 1. März 2022 hätte antreten sollen, verzögere sich die Übertragung in die österreichische Ärzteliste. Er darf deshalb noch nicht in Österreich praktizieren. Man gehe aber davon aus, dass dieser Formalakt in den nächsten Wochen positiv abgeschlossen werde. Die beiden weiteren Fachärzte der Abteilung könnten aufgrund des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes den Betrieb nicht „24/7“ beibehalten.
Angespannte Personalsituation in ganz Salzburg
Auch in den anderen Häusern der Salzburger Landeskliniken in Hallein und am Uniklinikum Salzburg sei aufgrund der Corona-Pandemie und der Arbeitszeitregelungen die Personalsituation derart angespannt, dass keine Ärztinnen und Ärzte für Tamsweg abgestellt werden können. Die Sperre der Abteilung sei eine vorübergehende Maßnahme, die bis Freitag, 22. April, 7.00 Uhr gelte. Man sei zudem in Verhandlungen mit einem weiteren Oberarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, sodass ab dem 1. Juli insgesamt vier Ärzte für die Abteilung des kleinen Krankenhauses in Tamsweg zur Verfügung stehen sollten.
Für die neuntägige Sperre wurden die Spitäler in den angrenzenden Regionen (Pongau, Steiermark und Kärnten) und das Rote Kreuz informiert, damit sie sich auf etwaige zusätzliche Transporte bzw. Geburten einrichten können. Im vergangenen Jahr kamen in der Landesklinik in Tamsweg 177 Babys zur Welt.