Wo sind die 16.000 Monteure für die Fotovoltaikanlagen?
Von Josef Ertl
Höhenluft macht frei. Der Vorstand der Energie AG lud auf den 1.700 Meter hohen Schafberg, um das 130-Jahr-Jubiläum des Energie-Unternehmens zu feiern. Mit der Zahnradbahn ging es von St. Wolfgang auf die Spitze des beliebten Ausflugsberges, der in Nebel gehüllt war.
Generaldirektor Werner Steinecker, der Ende des Jahres nach 50-jähriger Betriebszugehörigkeit ausscheiden wird, sprach Klartext. „Wir sind gut unterwegs, auch bei den alternativen Energien. Speziell bei den Wärmepumpen und der Fotovoltaik.“ Es gebe aber bei den Humanressourcen ein großes Problem. „Die Monteure, mit denen wir die Fotovoltaik realisieren müssen, fehlen uns hinten und vorne. Alleine für die elf Terawattstunden, die als Ziel der österreichweiten Fotovoltaikinstallation für 2030 erhoben worden sind, benötigt man zusätzliche 16.000 Monteure und Installateure.“
Anträge explodieren
In Afrika, so Steinecker, gehe man den einfachen Weg. Die Anlagen würden von den Chinesen geliefert, die sie montieren würden. „Das werden wir in Oberösterreich nicht wollen.“ Die fehlenden Mitarbeiter seien der einengende Faktor zur Realisierung des „Hyperziels. Wir werden noch nie so weit gekommen sein, aber das Endziel werden wir nicht erreichen, weil uns die Arbeitskräfte fehlen.“ Alleine heuer gebe es bereits zur Jahresmitte 18.000 Anträge auf Fotovoltaik. Vergangenes Jahr seien es 8.000 Anträge gewesen. „Das zeigt uns die Sehnsucht der Bürger nach dieser geförderten Technologie. Wir können, frei nach Lenin, nur mit den Menschen Revolution machen, die da sind, andere haben wir nicht. “
Mit dem Beginn der Planungen des Dampfkraftwerkes in St. Wolfgang der Firma Stern & Hafferl 1892 wurde die Ära der öffentlichen Stromversorgung in Oberösterreich eingeläutet. Es war gleichzeitig die Geburtsstunde der heutigen Energie AG. Ab 1894 versorgt dieses erste „Kraftwerk“ unter anderem das Schafberghotel, und den Markt St. Wolfgang mit Licht. Im selben Jahr wurde noch ein weiteres Kraftwerk in Gmunden zur Elektrifizierung der Straßenbahn errichtet.