Mittelschüler attackiert Lehrer im Turnunterricht mit Holzstab
Von David Retzer
Eigentlich ist die Turnstunde eine angenehme Abwechslung zum Unterricht. Doch in einer Mittelschule in Linz musste die Polizei in die Turnhalle zu einem Einsatz ausrücken.
Ein Schüler sei aggressiv geworden und habe den Lehrer mit einem Holzstab attackiert. Die Kollegen des Pädagogen sollen ihm zur Hilfe geeilt sein, hätten den Erstklässler jedoch nicht beruhigen können – deshalb wurden auch die Einsatzkräfte verständigt.
Der Schüler wurde schließlich von der Polizei zur Untersuchung in den Neuromed Campus Linz gebracht. Verletzt wurde jedenfalls niemand, bestätigte die Landespolizeidirektion.
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Bildungsdirektion greift durch
„Die Lehrer haben vorbildlich gehandelt“, erklärt Birgit Kopf von der Bildungsdirektion Oberösterreich, als der Vorfall bekannt wurde. Es sei umgehend und schnell gehandelt und alle notwendigen Maßnahmen seien gesetzt, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Es werde in enger Abstimmung mit der Schulbelegschaft und den zuständigen Sozialarbeiter und Psychologen daran gearbeitet, der Schule und auch dem Schüler die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, heißt es in der Stellungnahme der Bildungsdirektion.
Der Schüler wurde vier Wochen vom Unterricht suspendiert. Die härteste Maßnahme, die die Bildungsdirektion aussprechen kann. Er soll bereits seit Schulbeginn auffällig gewesen sein.
Genauere Details zu den weiteren Maßnahmen wollte man nicht veröffentlichen. Im Regelfall kommen die Schüler nach einer Suspendierung wieder in dieselbe Schule. Pro Jahr werden in Oberösterreich etwa 400 Schüler vom Unterricht suspendiert.
Bereits zweiter Vorfall
Auch im Mühlviertel kam es zu einem Vorfall an einer Volksschule, bei dem die Polizei eingeschaltet werden musste. Ein Schüler soll seinem Banknachbarn mit einer Schere verletzt haben.
Die Mutter des Verletzten gab gegenüber der Kronen Zeitung an, ihr Sohn sei festgehalten und seine Oberlippe wäre durchtrennt worden. Die Bildungsdirektion spricht von einem Versehen.
Die Bezirkshauptmannschaft kündigte Hausbesuche bei den betroffenen Kindern an. Es soll herausgefunden werden, ob eine Unterstützung der Kinder- und Jugendhilfe notwendig sei.