Chronik/Oberösterreich/Linz

Wenn Weihnachten gleichzeitig der Geburtstag ist: Gut oder schlecht?

„Jööö, ein Christkindl!“ So oder so ähnlich fallen die Reaktionen aus, wenn Menschen, die am 24. Dezember geboren wurden, von ihrem ungewöhnlichen Geburtsdatum erzählen.

Aber stimmen die Gerüchte? Gibt es wirklich weniger Geschenke? Geht der eigene Ehrentag im Saus und Braus der anderen Feierlichkeiten unter? Und wie war das damals in der Kindheit? Gab es da überhaupt eine eigene Party für das Geburtstagskind mit Familie und Freunden?

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Diese Fragen können wohl nur jene beantworten, die am 24. Dezember nicht nur Weihnachten, sondern auch Geburtstag feiern. Deshalb hat der KURIER nachgefragt – und vier ganz unterschiedliche Meinungen bekommen.

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Vanessa Viereder: Immer positiv

„Ich habe keine schlechten Erfahrungen damit, am 24. Dezember Geburtstag zu haben, im Gegenteil. Die meisten Menschen reagieren positiv, wenn sie mein Geburtsdatum hören.“ Gefeiert wird heute zweimal, am  Vormittag steht Vanessa Viereders Geburtstag an, am Nachmittag und Abend ist Weihnachten.

„In der Kindheit war es mit der Terminfindung für Partys schwierig. Aber auch dafür hat es Lösungen gegeben“, erinnert sich die 28-jährige Bankangestellte. Geschenke gibt es meist getrennt oder  was Größeres für beide Anlässe gleichzeitig, „das stört mich nicht.“

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Samuel Traxler: Mit Freunden

„Meinen Eltern war es immer wichtig, dass mein Geburtstag so gefeiert wird, wie bei allen anderen Kindern auch, wir hatten meist also in der Woche vor Weihnachten die Party.“

Jetzt ist Samuel Traxler erwachsen und gestaltet sich seinen Ehrentag selbst: „Meistens feiere ich mit meinem engen Freundeskreis am Abend. Die meisten haben da Zeit, weil sie schon davor bei ihren Familien zu Hause waren.“ Oft zahlen alle zusammen für ein größeres Geschenk zum Geburtstag. Heute feiert der Angestellte übrigens seinen 26. Geburtstag.

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Sheida Briedl: Alle im Stress

Ein Fan von ihrem eigenen Geburtsdatum ist sie nicht: „Am 24. Dezember sind alle voll im Stress, speziell die, die Kinder haben. Und es kriegen alle anderen auch Geschenke, der Geburtstag geht schon ein bisschen unter.“ Als Sheida Briedl noch ein  Kind war, wurden die Geburtstagsfeierlichkeiten manchmal  auf Anfang Dezember verlegt.

Zu Weihnachten komme auch finanziell für alle viel zusammen. „Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich nicht mehr am 24. 12. zur Welt kommen wollen“, sagt die 36-jährige Personalmanagerin mit einem Augenzwinkern.

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Claudia Annerl: Eine eigene Torte

Es komme immer ganz darauf an, wie Eltern mit dem 24. Dezember als Geburtstag umgehen. Claudia Annerl wird 51 Jahre alt und hält es heute noch so wie damals: Der eigene Festtag wird am Vormittag gefeiert, „da kommen alle vorbei, die gratulieren wollen, es gibt Frühstück und Brunch.“ Am frühen Nachmittag löse sich die gesellige Runde sowieso auf, weil alle heimwollen, um den Heiligen Abend vorzubereiten. Annerls schönste Kindheitserinnerung: „Am 24. hat mir die Oma immer, bevor sie zur Mette gegangen ist, meine eigene Geburtstagstorte gebracht.“