Warum Steuern (nicht) ins Museum gehören
Von Josef Kleinrath
Das erste Steuermuseum wurde in Linz in der Kanzlei Raml und Partner eröffnet – und zwar von Finanzminister Magnus Brunner. Er lobte das von Herta Neiß kuratierte kleine Museum und dessen Intention in höchsten Tönen. Und er sagt auch Danke: "Danke, dass Sie Steuern zahlen."
Eines haben alle Staaten der Welt gemeinsam: Sie heben Steuern ein. Neiß, die auch die Landesausstellung in Steyr kuratiert hat, über das Museum: "Das Betrachten des Themas von allen Seiten her ist Ziel dieses Museumsprojektes."
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Das Museum spannt einen Bogen von den Themen, warum Steuern eingehoben und wofür Steuern auch eingesetzt werden - wie etwa nötige Infrastruktur, aber geht auch in die Geschichte der Steuern zurück.
Unterhaltsame Informationen über die Haarpudersteuer oder, dass die Dachsteuer einst dazu geführt hat, dass historische Gebäude abgedeckt wurden, um Steuern zu sparen, und deshalb verfielen, werden präsentiert.
Interaktive Finanzbildung
Dazu gibt es Steuerbücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert, auch die zur Benachteiligung von Juden im Nationalsozialismus eingeführten Steuern - wie etwa die Reichsfluchtsteuer - werden nicht ausgespart.
Die Intention des Museums: Finanzbildung für junge Menschen in einer interaktiven, informativen und unterhaltsamen Ausstellung mit Comics, Steuerquiz und Infos zu kuriosen Entwicklungen rund um die Steuer. "Wir wollen jungen Menschen in rund einer Stunde das Thema Steuern näher bringen", fasst Markus Raml zusammen, "deshalb wird es auch Kooperationen mit Schulen geben."
"Die wenigsten Menschen zahlen gerne Steuern, und die meisten Unternehmer und Unternehmerinnen haben das Gefühl, zu viel zu bezahlen", weiß Steuerberater Raml aus vielen Gesprächen, "mit dem MaRa Steuermuseum möchten wir einen Beitrag zur Finanzbildung leisten."
Besonderen Wert habe er dabei auf Digitalisierung gelegt: "Ich wollte nicht nur alte Sachen drinnen haben, sondern das Thema für die heutige Zeit darstellen." Dazu gibt es übrigens auch einen kurzen Comic-Video-Clip, der Finanzminister Brunner so manches Schmunzeln entlocken konnte.