Chronik/Oberösterreich

Großeinsatz nach Amoklauf in OÖ: Drexlers Spur führt ins Burgenland

Die Großfahndung der Polizei nach dem Jäger Roland Drexler, der am Montag zwei Menschen im Mühlviertel erschossen haben soll, ist in der Nacht auf Mittwoch weitergegangen. In der Region, in der sich die Tat ereignet hat, wurde er aber nicht gefunden. Um die Mittagszeit wurde aber ein Großaufgebot von schwer bewaffneten Polizisten im Burgenland gemeldet.

Der Sprecher der LPD Burgenland zum KURIER: "Es gab im Bezirk Oberpullendorf Hinweise aus der Bevölkerung, denen wir derzeit nachgehen." Ob die Spur valide sei, könne man noch nicht sagen.

Genauere Informationen zu dem Einsatz sind bisher noch nicht öffentlich. 

In Altenfelden sind weiter weit über 200 Einsatzkräfte vor Ort und suchen das Gebiet ab. Auch die Behörden im angrenzenden Ausland - Tschechien und Deutschland - seien informiert worden und fahnden nach dem Fluchtauto.

Um die mittlerweile seit zwei Tagen im Einsatz stehenden Polizisten abzulösen, seien weitere Beamte aus Salzburg und Niederösterreich ins Mühlviertel gekommen. Die Suche geht nämlich weiter.

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Kein konkreter Plan

Wie lange aber noch, ist die Frage. Laut ORF werde "zumindest noch heute in dieser Form" nach dem Verdächtigen gesucht. Gegenüber dem KURIER sprach der Polizeisprecher aber davon, dass es noch keinen konkreten Plan gebe, wie lange der Einsatz noch weitergehen wird. "Solange konkrete Hinweise einlangen, suchen wir selbstverständlich weiterhin in den betroffenen Gebieten intensiv nach dem Flüchtigen", heißt es von der Pressestelle. Derzeit würden nach wie vor genügend Hinweise eingehen, denen die Polizei "akribisch" nachgehe. Und weiter: "Darüber hinaus laufen weitere Fahndungsmaßnahmen, da ein Haftbefehl seitens der Staatsanwaltschaft besteht."

Was ein mögliches Ende der Suche für die rund 50 Personen bedeutet, die derzeit unter Polizeischutz stehen, ist noch unklar. Zum Personenschutz selbst macht die Polizei weiterhin keine Angaben. Aus "ermittlungstaktischen Gründen" sowie um auch weiterhin den erfoderlichen Schutz gewährleisten zu können, heißt es.

Bezirkshauptmannschaft wieder offen

Nur so viel: Der Kreis sei nicht mehr erweitert worden. Die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach, die am Tattag sicherheitshalber abgeriegelt worden war, hat mittlerweile wieder normalen Parteienverkehr. Größere Veranstaltungen in der Region waren vorerst ohnehin nicht geplant, ein kleinerer Handwerksmarkt in Altenfelden wurde allerdings vorsorglich abgesagt.

Opfer war erst kürzlich aus dem Koma erwacht

Relativ klar dürfte dagegen sein, was bisher geschah. Am Montagmorgen soll Roland Drexler zwei Personen erschossen haben: den Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau und einen pensionierten Polizisten im nahegelegenen Arnreit.

Letzterer, so berichtet die Kronen Zeitung, soll erst kurz vor seiner Ermordung dem Tod von der Schippe gesprungen sein. Nach einem schweren Herzinfarkt hing sein Leben am seidenen Faden. Mehrere Wochen sei er im Koma gelegen, ein versteckter Schlaganfall sei dazugekommen und die Familie habe sich bereits über die Einstellung von Pflegekräften informiert. Kurz darauf sei der pensionierte Polizist aber wieder aus dem Koma erwacht. 

Anschließend habe er sich in einer langen Reha zurück ins Leben gekämpft. Aus der sei er nur wenige Wochen vor dem Angriff durch Roland Drexler zurückgekommen, heißt es.