Chronik/Niederösterreich

Winterfahrplan: Zug um Zug mehr Angebot in Niederösterreich

Mit Zusatzangeboten, aber auch Wermutstropfen werden Niederösterreichs Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel beim europäischen Fahrplanwechsel am 13. Dezember konfrontiert. Wenn auch die derzeitigen Covid-Maßnahmen den Verkehrsbedarf im Berufs- und Schulleben, sowie bei der Freizeitgestaltung drosseln, wurde mit den ÖBB und dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) ein uneingeschränktes Angebot für Bahn und Busse erarbeitet, versicherte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) bei der Fahrplanpräsentation.

Anders als beim Lockdown im Frühjahr, wo die Öffi-Nutzung massiv einbrach, bescherte der aktuelle Shutdown „nur“ Rückgänge von rund 40 Prozent bei den Passagierzahlen, so Schleritzko. In Bezug auf den neuen Winterfahrplan hatte er zunächst Lob für die ÖBB übrig. „Wir können 1,1 Millionen Zug-Kilometer, sowie mit täglich 17.000 Sitzplätzen im Jahr rund fünf Millionen Plätze mehr anbieten“, rechnete der Landesrat vor. Über den im Vorjahr paktierten Verkehrsdienstleistungsvertrag investiere NÖ bis 2029 1,1 Milliarden Euro, was einer Leistungsverbesserung von 25 Prozent im Nah- und Regionalverkehr gleichkomme, berichtete Schleritzko.

Kritik

Als Wermutstropfen nannte Landesrat Schleritzko die von den ÖBB mit dem Fahrplanwechsel einseitig eingeleitete Einsparung von sechs Railjets im internationalen Fernverkehr. Bei aller Partnerschaft wolle man sich damit in NÖ nicht abfinden, kritisierte Schleritzko. Der Wegfall der Züge auf der Westbahn habe negative Auswirkungen auf Fahrgäste in den Regionen, weil Taktknotenpunkte dadurch unwirksam würden. ÖBB-Mann Hermann versicherte, dass man „in guter Partnerschaft“ nach einer Lösung suche und mit dem Bundesministerium in Verhandlung stehe.