Chronik/Niederösterreich

Wo künftig die Wildnis zu Hause ist

Die landschaftliche Schönheit der Seegemeinde Lunz wird ab dem kommenden Jahr durch eine neue Attraktion ergänzt. Das „Haus der Wildnis“, für dessen Bau am Mittwoch der Grundstein gelegt wurde, wird der neue Dreh- und Angelpunkt in dem UNESCO-Weltnaturerbegebiet Dürrenstein sein. Der Ausflugstourismus des gesamten Ötscherlands bekommt ab 2020 einen weiteren Impuls.

Das künftige Besucherzentrum, das an zentraler Stelle in Lunz errichtet wird, ist als vielseitige Informations- und Anlaufstelle für Touristen, aber auch Forscher und Schulklassen geplant. Die historischen und aktuellen Geschehnisse zum Wildnisgebiet Dürrenstein können hier abgerufen werden.

Urwald

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Das 3.500 Hektar große Gebiet um dem „Rothwald“, einem in Österreich einzigartigen 400 Hektar großen Urwald, wurde 2017 gemeinsam mit dem Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich zum Weltnaturerbe ernannt. Der zerklüftete Landstrich in dem der Luchs und der Habichtskauz heimisch sind und gelegentlich sogar ein Braunbär vorbeischaut, ist seit der letzten Eiszeit weitgehend unberührt geblieben. Konkret waren es die uralten Buchen des Urwaldes, die die UNESCO-Kommission für besonders schützenswert hielt.

„Mit dem Haus der Wildnis wollen wir deshalb eine Anlaufstelle für diesen einzigartigen Urwald errichten und ihn erlebbar machen“, erklärte Landesvize Stephan Pernkopf bei der Grundsteinlegung. „Es ist unsere Aufgabe, dieses Naturjuwel auch für die nächsten Generationen zu erhalten“ sagte er. Das Wildnisgebiet sei ein sensibles Ökosystem, das nicht dem Massentourimus ausgesetzt werden darf.

„Um dieses Naturschauspiel zu erhalten, ist es so wichtig diese Wildnis zu schonen“, erklärte Christoph Leditznig, der Geschäftsführer der Schutzgebietsverwaltung. Im Besucherzentrum werde das Wildnisgebiet realitätsnah und mitreißend erlebbar gemacht, kündigte er an. Dem pflichtete der ehrenamtliche Präsident des Weltnaturerbe-Zentrums, Gerhard Heilingbrunner, bei: „Mit der Errichtung wollen wir die Faszination dieses Gebietes einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und zugleich Verständnis und Interesse für die Sensibilität unwiederbringlicher Natur wecken“.

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Spendenaktion

In das Haus der Wildnis sollen fünf Millionen Euro investiert werden. Wobei die Hälfte der Kosten durch Spenden und Sachleistungen aus der Region kommen sollen. Im Herbst des Vorjahres wurde eine Aktion gestartet, die bereits erfolgreich läuft. Für Spender gibt es Gegenleistungen, wie geführte Exkursionen, Erlebnistage oder Eintrittskarten ins künftige Wildniszentrum.www.haus-der-wildnis.at