Chronik/Niederösterreich

Tierpark kämpft um seine Existenz

„Ich kann nicht länger warten. Wir sind auf Hilfe angewiesen um über den Winter zu kommen“. Weil dem Waidhofener Tierpark im Naturpark Buchenberg die Subvention der Stadtgemeinde in Höhe von 27.400 Euro gestrichen wurde, kämpfen Betreiber Andreas Plachy und seine Beschäftigten um die Existenz ihres Zoos. Über eine Crowdfunding-Aktion und mit Spenden versuchen sie, das notwendige Geld aufzubringen, um die 300 Tiere über den Winter zu bringen.

Wie berichtet, haben die Vorkommnisse um zwei im Sommer entlaufene Luchse das Klima zwischen den Stadtverantwortlichen und Plachy getrübt. Weil es bereits mehrmals Zwischenfälle mit entlaufenen Tieren gegeben hat, verlangt Bürgermeister Werner Krammer, dass Raubtiere, wie Wölfe, Luchse oder Waschbären abgegeben werden. Bis Anfang Dezember soll sich Plachy entscheiden.

Forderung

„Wir wollen einen kleinen, feinen mit dem Naturpark-Gedanken kompatiblen Tierpark“, hatte Krammer in der Hoffnung auf einen Kompromiss verlangt. Nächste Woche ist zwar wieder ein Gesprächstermin vereinbart, doch auf einen positiven Ausgang hat Plachy offenbar wenig Hoffnung: „Es ist nicht leicht, ein Rudel Wölfe oder Luchse anzubringen, und für Waschbären gibt es in der EU ein Verkaufsverbot“, schildert er. Das Programm rund um die großteils zahmen Waschbären werde gut angenommen und sei auch für 2019 schon wieder gebucht, schildert der Zoo-Chef. Zwischen 30.000 und 50.000 Besucher werden laut Plachy im Tierpark samt angeschlossenem Bogenschützen-Parcours und Kletterpark jährlich gezählt.

„Um den Winter zu überstehen, sind rund 60.000 Euro also 200 Euro pro Tier notwendig. Im April läuft die Saison dann wieder an, und wir haben Einnahmen“, rechnet der Parkbetreiber die Kosten für Futter, Heizungen, Instandhaltung und Tierarztbetreuung vor. Die Finanzhilfe vergütet Plachy je nach Höhe mit Eintritten in den Park und anderen Vorteilen(www.tierpark.at). „Ich bin auch auf der Suche nach Partnerfirmen und biete eine Teilhaberschaft an“, berichtet er über eine weitere Notmaßnahme.