Prozess um Messer-Attacke in Asylunterkunft in St. Pölten
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Einmal will der Angeklagte Stimmen gehört haben, er spricht vom Teufel, dann berichtet der 22-Jährige von seinem Ecstasy-Konsum. Doch eine konkrete Erklärung, warum der irakische Staatsbürger am 13. September 2020 in St. Pölten mit einem Messer auf seinen Mitbewohner losgegangen sein soll, bleibt er schuldig.
Wegen Mordversuchs musste sich der Angeklagte am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Asylwerber vor, einen anderen Mann gleich zweimal mit einem Messer attackiert zu haben. Immer wieder soll dabei der 22-Jährige die Worte "Ich bringe dich um" gerufen haben. Das Opfer, das sich heftig gewehrt hatte, erlitt eine sechs Zentimeter lange Schnittwunde am Hals.
Randale im Gefängnis
Der Verteidiger des Irakers glaubt nicht, dass sein Mandant den 23-jährigen Landsmann tatsächlich töten wollte. Sein Argument: Bei einer Auseinandersetzung im Gefängnis habe es fünf Justizwachebeamte gebraucht, um den Angeklagten zu bändigen. "Hätte er den Mitbewohner also wirklich töten wollen, dann hätte er das auch geschafft."
Der 22-Jährige gibt in der Befragung durch den Richter an, dass er dem Opfer nur das Fürchten lehren habe wollen, ein Mordversuch sei es keinesfalls gewesen. Der Prozess wurde vertagt, es sollen noch weitere Zeugen befragt werden.