"... die Watsche bekommst": Top-Manager drohte SPÖ-Politiker Schnabl
Er wisse selbst nicht so recht, was an jenem Novembertag im Jahr 2022 in ihn gefahren sei, beteuert der Angeklagte immer wieder. Auslöser könne nur das Bier gewesen sein, dass er getrunken habe, "Aber Alkohol vertrage ich nur schlecht, weil ich vor einiger Zeit einen Magenbypass eingesetzt bekommen habe. Der Alkohol ist dadurch schnell im Blut", erzählt der 61-Jährige.
Kraftausdrücke
Sein Blut in Wallungen brachte aber auch der ehemalige Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl. Auf ihn hatte es der Top-Manager abgesehen. Dem SPÖ-Politiker schrieb er eine E-Mail, die vor Kraftausdrücken nur so strotzt.
"Kannst gleich um Personenschutz bitten, die Watsche bekommst", schrieb der Angeklagte, dem am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten der Prozess gemacht wurde. Der Drohende konnte rasch von der Polizei ausgeforscht werden, er hatte die elektronische Post mit seinem Namen und Wohnort gekennzeichnet.
"Auf die Regierung losgegangen"
Aber warum dieser Hass auf Schnabl, will der Richter wissen. Der Angeklagte windet sich. "Dann habe ich gleich den nächsten Prozess am Hals", sagt er.
Gestört habe ihn unter anderem, so der leitende Angestellte, dass Schnabl "auf die Landesregierung losgegangen ist". Der SPÖ-Politiker war zu dem Zeitpunkt als Landesvize zwar selbst Teil der Landesregierung, vermutlich meint der 61-Jährige aber die ÖVP.
Weil der Angeklagte sich geständig zeigt, kommt er mit einer Diversion davon. Er muss 80 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, der Verein Neustart soll demnächst ein Projekt aussuchen.
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