Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

40 Grad, neun Stunden Fahrt: 54 Migranten aus Sattelschlepper befreit

Ein schrecklicher Fall von Schlepperei ist in Niederösterreich bekannt geworden. Zeugen hatten die Polizei am Donnerstag informiert, nachdem sie Klopfgeräusche aus einem Sattelanhänger am Parkplatz in Großram, Bezirk St. Pölten-Land, gehört hatten.

Kurze Zeit später waren bereits mehrere Polizeistreifen vor Ort. Die Beamten konnten 54 Personen, darunter drei Frauen und ein Kind, aus dem Anhänger befreien. Die Migranten, die aus Syrien, Palästina, Jemen, Afghanistan und der Türkei stammen sollen, waren bereits völlig erschöpft. Laut ihren Angaben hatte der Lkw-Fahrer während der neun Stunden langen Reise keinen Stopp eingelegt, in dem Fahrzeug erreichten die Temperaturen 40 Grad. Auf Klopfzeichen habe der Lenker ebenfalls nicht reagiert.

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Ermittlungen durch das Landeskriminalamt NÖ ergaben, dass die Migranten für ihre Schleppung von einem Lager in Serbien nach Österreich rund 3.000 Euro pro Person bezahlt haben sollen. Der Lenker, ein 46-jähriger Pole, wurde an Ort und Stelle festgenommen. Die Migranten stellten allesamt den Antrag auf internationalen Schutz und wurden nach der Erstversorgung zur Polizeiinspektion Schwechat mitgenommen.

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