Chronik/Niederösterreich

Alle 31 Sekunden im Einsatz: Rotes Kreuz NÖ zieht Bilanz

Miteinander, nicht nebeneinander: So lautet das Motto des Roten Kreuzes Niederösterreich. Am Dienstag zog man eine beeindruckende Bilanz. Gemeinsam leisteten die ehrenamtlichen Mitglieder der Organisation im vergangenen Jahr insgesamt 2,4 Millionen freiwillige Stunden. Jeden Tag rückten die Helferinnen und Helfer im Schnitt zu 2.773 Einsätzen aus. Im Vergleich zum Jahr 2022 (2.864 Einsätze pro Tag) sei diese Zahl zwar leicht rückläufig, „von einer Entspannung kann aber dennoch nicht die Rede sein“, so Niederösterreichs frisch gewählter Rot-Kreuz-Präsident Hans Ebner

Die zu bewältigenden Einsätze seien immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Gleichzeitig stagnieren die Zahlen an Freiwilligen, die sich beim Roten Kreuz engagieren. Im Vorjahr zählte man 18.743 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Verglichen mit dem Jahr 2022 (18.704) verzeichnete man also nur ein leichtes Plus.

Helfende Hände

Dazu komme die Tatsache, dass die Freiwilligen heute oftmals eine geringere Anzahl an Stunden für das Ehrenamt aufwenden können. Umso wichtiger sei es, Menschen für die Arbeit beim Roten Kreuz zu begeistern. Laut Ebner investiere man daher aktiv in die Gewinnung von Freiwilligen, etwa in Form von Kampagnen oder in der Jugendarbeit. Besonders bei den Jugendgruppen scheint sich dies bereits bezahlt zu machen. So stiegen die Mitgliederzahlen von 1.363 jungen Menschen im Jahr 2022 auf 1.727 im Vorjahr.

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In Notsituationen zu helfen, liege jedoch nicht nur in der Verantwortung der freiwilligen und hauptberuflichen Retterinnen und Retter, auch die Bevölkerung müsse hinsehen und helfen, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die sich für den Einsatz der freiwilligen und der hauptberuflichen Mitglieder des Roten Kreuzes bedankte. „Erste Hilfe ist Aufgabe von uns allen, wenn wir sehen, dass jemand Hilfe braucht, müssen wir im Ersntfall alle zu Lebensrettern werden“, betont die Politikerin. Ein wichtiges Standbein seien hier die vom Roten Kreuz durchgeführten Erste-Hilfe-Kurse. Im vergangenen Jahr haben knapp 40.000 Menschen einen solchen Kurs absolviert.

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Mit Diensten wie der Tafel, der Krisenintervention oder der Seniorenbetreuung konnte das Rote Kreuz NÖ abseits des Rettungs- und Sanitätsdienstes außerdem noch vielen weiteren Menschen helfen. Im Rahmen der Gesundheits- sowie der sozialen Diensten betreute die Organisation im Vorjahr insgesamt über 234.000 Menschen. Diese Zahlen würden zeigen, dass die Arbeit des Roten Kreuzes unverzichtbar sei, so auch Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

Gerüstet für Ernstfall

Um die Hilfe des Roten Kreuzes auch im Fall eines Blackouts aufrechtzuerhalten, unterstützt das Land NÖ die Anschaffung von Notstromaggregaten für die Bezirksstellen, das Logistikzentrum und die Landeszentrale. Die Regierung hat dafür eine Förderzusage in der Höhe von 250.000 Euro beschlossen. Sollte es zum Ernstfall kommen, soll die Organisation so dafür gerüstet sein.