Chronik/Niederösterreich

ÖVP wittert „realistische Chance“ auf Bürgermeister

So laut wie noch nie schallten Mittwochabend die Angriffssignale der ÖVP in Amstetten in Richtung des von der SPÖ dominierten Rathauses. Mit Landeshauptfrau und Landesparteichefin Johanna Mikl-Leitner und ihrem Tross hatte der neue schwarze Spitzenkandidat Christian Haberhauer massive Schützenhilfe beim Wahlkampfauftakt in der Pölz-Halle beigestellt bekommen. „Erstmals seit vielen Jahren haben wir in Amstetten wieder die realistische Chance mit einem Spitzenkandidaten das Bürgermeisteramt erobern zu können“, erklärte Mikl-Leitner vor 1.000 Teilnehmern.

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Als Macher und Mensch präsentiert sich der Quereinsteiger Haberhauer in seiner Plakatkampagne. Als Mann mit Handschlagqualität, Zuhörer und Visionär wurde er bei der Kundgebung vor rund 400 Teilnehmern von prominenten Unterstützern, wie dem Business-Angel Michael Altrichter gelobt. Amstetten sei eine schöne Stadt, „die aber viel mehr kann“, erklärte Haberhauer. Die Innenstadt müsse wieder zu einem gern besuchten Zentrum des Mostviertels werden. Um die Verkehrslawine zu bändigen, gäbe es Lösungen, doch dafür müsse man mit Grundstücksbesitzern sprechen, forderte er. Und auch die Ortskerne in den Stadtteilen, wie Hausmenig, Mauer oder Greinsfurth müssten gestärkt werden. Mit 82 Kandidaten auf der Wahlliste möchte Haberhauer bis zur Wahl 10.000 Haushalte in Amstetten besuchen.


Titelverteidigerin Ursula Puchebner glaubt hingegen fest, dass die SPÖ auch weiterhin die stärkste Kraft in der Stadt und damit an der politischen Spitze bleibe. In der abgelaufenen Periode habe es in Amstetten einen „unglaublichen Ruck in der Modernisierung der Stadt“, gegeben, erklärte Puchebner. Die SPÖ verteidigt 20 von 41 Mandaten im Gemeinderat. Die ÖVP hält aktuell zehn, die FPÖ sieben, die Grünen drei und Neos eines.

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In den 34 Gemeinden des Bezirks Amstetten, in denen gewählt wird, stellt die SPÖ mit Amstetten, St. Valentin, Ennsdorf, St. Georgen/Reith und Hollenstein in nur fünf den Bürgermeister. In vier davon steht eine Frau an der Spitze der Gemeinde, betonte Bezirksvorsitzende Ulrike Königsberger-Ludwig.