Mit „Tante Doris“ durch die Krise
Ein Fitnessweckerl zum Frühstück – für den kleinen Hunger am Morgen halten normalerweise viele Kunden bei „Tante Doris Laden“ in Gallbrunn (Gemeinde Trautmannsdorf im Bezirk Bruck an der Leitha). Während der Corona-Krise blieben die Frühstücker aber großteils weg, „die Leute waren ja alle zu Hause. Sonst halten viele am Weg zum Flughafen oder in die Arbeit bei uns“, erzählt die Inhaberin Doris Glatzer. Trotzdem war der Laden gut besucht. „Ein bisschen hektisch war es manchmal“, sagt Glatter. Mit ihrem Laden versorgt sie nämlich die Orte Gallbrunn und Stixneusiedl. Supermarkt gibt es in diesen Orten keinen.
Die Greißlerei von Doris Glatzer hat die Leute verlässlich durch die Krise gebracht. „Mehr los war nicht, aber der Laden war gut besucht. Pro Familie war oft nur eine Person einkaufen, die hat dafür dann aber gleich die ganze Familie versorgt und für Großeltern und Schwiegereltern auch gleich was besorgt“, erzählt die Verkäuferin. Die Leute hätten sich zurückgehalten und die Empfehlung, dass die Jungen für die Älteren einkaufen gehen, gut befolgt.
Der Greißler ist aber nicht nur Lebensmittellieferant für die Bevölkerung, sondern auch ein sozialer Treffpunkt – in der Krise noch mehr als je zuvor. Man geht einkaufen, aber man tauscht sich auch über das Neueste aus.
Plaudern beim Einkauf
„Außer zum Einkaufen sind die Leute ja kaum rausgekommen. Während Corona war der Laden sicher ein Treffpunkt. Meistens zwar ein ,rein zufälliger‘, es wurde auch Abstand gehalten, aber die Leute haben sich hier ausgetauscht“, sagt die tatkräftige 57-Jährige.
„Ich liebe meine Arbeit“, sagt „Tante Doris“. Den Greißler betreibt sie schon seit 17 Jahren und es läuft gut. „Ich denke, der persönliche Bezug zu den Kunden macht es aus. Wir plaudern. Und, wenn jemand etwas Bestimmtes braucht, zum Backen zum Beispiel, schaue ich immer, dass ich das auftreibe“, erzählt sie.