Chronik/Niederösterreich

Home-Invasion: „Heast Peda, du kannst mi jo ned umbringen“

Seine Peiniger haben ihm mit dem Hammer die Augenhöhle und die linke Hand zertrümmert, ihm eine zwölf Zentimeter lange Klinge in den Hals gerammt – sie verfehlten die Halsschlagader nur um einen halben Zentimeter. „Man kann von Glück sprechen, dass der Mann den Angriff überlebt hat. Er verdankt das sicher seiner guten Konstitution“, sagt Chefinspektor Josef Deutsch vom nö. Landeskriminalamt.

Rudolf Schabauer (82), der bekannte Künstler und Herrgottschnitzer aus der Buckligen Welt, wurde Donnerstagfrüh, wie berichtet, in seinem Haus in Bromberg zum Opfer einer Home-Invasion. Einer der beiden mutmaßlichen Täter, der 34-jährige Peter K., ist ein guter Bekannter des Opfers. „Er stammt aus der Slowakei. Ich habe mich zehn Jahre lang um ihn gekümmert, ihm geholfen Arbeit zu finden und bei mir wohnen lassen“, schildert der Holzschnitzer aus seinem Krankenhausbett in Wiener Neustadt.

In der Nacht auf Donnerstag „revanchierte“ sich der Slowake für die Hilfsbereitschaft des Holzschnitzers. Schabauer hätte ihn am Donnerstag zu einem Vorstellungsgespräch als Restauranthilfskraft in ein bekanntes Lokal am Fuße der Rax führen sollen. Soweit kam es jedoch nicht.

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Auto gestohlen

Peter K. kannte den Hausbrauch. Obwohl er gar keinen Führerschein hat, schnappte er sich Mittwochabend die Autoschlüssel und den Wagen des 82-Jährigen und fuhr damit in die Slowakei. Wenige Stunden später kam er zusammen mit seinem Freund und Landsmann Michael S., zurück.

„Ich habe geschlafen. Plötzlich sind sie hinter meinem Bett gestanden. Ich habe sofort eine mit dem Hammer auf den Schädel bekommen“, erzählt das Opfer. Es kam zu einer blutigen Auseinandersetzung auf Leben und Tod. Die Angreifer wollten den Code der Kreditkarte. Ehe sich Schabauer versah, hatte er bereits das Messer im Hals. „Das ganze Bett war voller Blut. Ich hab zu ihm gesagt: Heast Peda, du kannst mi jo ned umbringen wegen sowos“, so Schabauer.

Der 82-Jährige gab den Männern einen falschen Code und tat so, als ob er jeden Moment sterben würde. Als letzte Bitte flehte er sie an, ihm die Rettung zu rufen. Peter K. tat allerdings nur so, als hätte er den Notruf gewählt. Stattdessen malträtierten sie den Herrgottschnitzer weiter. Sie fesselten ihn mit Gewebeband nicht nur an Armen und Beinen, sondern umwickelten auch sein Gesicht und den Mund. Der schwer verletzte Pensionist bekam kaum noch Luft.

Nachdem die Täter das Haus nach Bargeld auf den Kopf gestellt hatten, flüchteten sie mit Schabauers Wagen. Es dauerte bis acht Uhr Früh, ehe sich der Schwerverletzte aus seiner Fesselung befreien konnte. Er schleppte sich auf die Bundesstraße, wo ein vorbei kommender Lenker anhielt und die Rettungskräfte verständigte.

Die Verdächtigen wurden bei dem Versuch, das Land zu verlassen, in Parndorf geschnappt. Die Ermittlungen wegen Mordversuchs und schweren Raubes laufen.