Chronik/Niederösterreich

„Ehrenamt ist Ehrensache“: Rotes Kreuz NÖ sucht Freiwillige

In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Freiwilligen beim Roten Kreuz NÖ kontinuierlich an. Waren es 2017 noch insgesamt 17.826 ehrenamtliche Mitglieder, verzeichnete man 2021 bereits 19.073. Doch der (schöne) Schein trügt.

Denn die Anzahl der Rettungs- und Krankentransporte steige, auch die Hundestaffel müsse häufiger demente Personen suchen, so RK-Präsident Josef Schmoll. Vor allem in der Nacht seien Ehrenamtliche stark gefordert: „Wenn man in der Früh wieder arbeiten gehen muss und drei bis fünf Einsätze hatte, ist man nicht ausgeschlafen“, würden sich laut Schmoll deshalb die geleisteten Arbeitsstunden verringern. Weiters steige der Trend zu singulärer Freiwilligenarbeit – etwa für einzelne Projekte oder Veranstaltungen.

"Immer etwas zu tun"

Um diese Lücken zu füllen, will das Rote Kreuz nun mit einer neuen Kampagne Freiwillige lukrieren – egal für welchen Bereich. Vom klassischen Rettungsdienst über die Hilfe bei der Team Österreich Tafel, dem Seniorentreff, der Lern- und Katastrophenhilfe, bis hin zu Krisenintervention und Suchhundestaffel, gäbe es laut dem Roten Kreuz „immer etwas zu tun“. Um das perfekte „Match“ für Freiwillige und Organisationen zu finden, wurde auch eine eigene Webseite unter www.ehrensache.at eingerichtet. Ergebnisse werden dort nach Interessenbereich und regionalen Angeboten gefiltert.

„Ehrenamtliches Engagement ist nicht nur eine wichtige Säule für unsere Gesellschaft, es stärkt auch das Selbstwertgefühl und bringt eine höhere Zufriedenheit“, betonte auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Präsentation am Mittwoch. Gerade in turbulenten Zeiten brauche es Freiwillige, wie die Pandemie oder der Ukraine-Konflikt gezeigt hätten.