Chronik/Niederösterreich

13 Meter tiefes Loch öffnete sich mitten in Weingarten

„Ich habe geglaubt, der macht sich einen Spaß, als mein Traktorfahrer vor ein paar Tagen anrief und sagte, dass im Weingarten ein riesiges Loch entstanden ist“, erzählt Sepp Dockner, Winzer aus Höbenbach, Bezirk Krems.

Wenig später stand Dockner neben dem geschockten Traktorfahrer Andreas Höllmüller im Weingarten im Kremser Ortsteil Brunnkirchen am Rand eines beinahe kreisrunden Lochs mit gut drei Meter Durchmesser. Der hatte geschnittene Reben mit einem kleinen Traktor gemulcht und war in der Nebenreihe zwischen den Stöcken unterwegs, als er nur wenige Meter vor dem Loch darauf aufmerksam wurde.

Das war ohne Vorwarnung zwischen zwei Weingartenzeilen entstanden. „Wir haben die Tiefe gemessen, bei zehn Meter war das Maßband aus und es haben noch drei Meter gefehlt“, sagt Dockner, der sofort die Behörden verständigte.

Bergwerk

Ursache für die Erscheinung dürfte der unterirdische Braunkohleabbau sein, der in dem südlich der Donau gelegenen Ortsteil der Stadt Krems hauptsächlich im 18. und 19. Jahrhundert betrieben worden war. Allerdings ist laut Behörden nur ein Teil des ausgedehnten Stollensystems dokumentiert. In der Vergangenheit ist es in der Gegend mehrmals vorgekommen, dass ein Traktor plötzlich einen Meter tief eingesunken ist. Einen so großen Einbruch hat es allerdings noch nicht gegeben.

Einsturz

„Ein Beamter vermutet, dass in meinem Fall ein alter Luftschacht eingestürzt sein dürfte“, sagt Dockner. Er hat das Loch auf Anordnung der Behörde abgesperrt. „Das ist wichtig. Ich will ja nicht, dass ein Mensch oder ein Hund hinein stürzt, wenn die Leute hier mit ihren Tieren spazieren gehen“, betont Dockner. Nun hat er laut NÖN den Auftrag, das Loch aufzufüllen. Das soll dafür sorgen, dass der umgebende Boden wieder stabilisiert wird.

„Ich bin froh, dass niemandem etwas passiert ist und bin um meinen Mitarbeiter besorgt. Vorigen Herbst sind wir hier noch mit der schweren Erntemaschine gefahren. Und ein Traktor hätte in dem Loch verschwinden können“, sagt Dockner.

Er hat nun eine Firma beauftragt, das Loch aufzufüllen. Dazu sind nach deren Berechnung bis zu 100 Kubikmeter Material nötig.