Chronik/Burgenland

Vater und Mutter sollen ihre Töchter missbraucht haben

Einem 42-jährigen Burgenländer und einer 21-jährigen Niederösterreicherin wird vorgeworfen, die eigenen Töchter sexuell missbraucht zu haben – das jüngere der beiden mutmaßlichen Opfer ist erst drei Jahre alt.

Die beiden Verdächtigen, die kein Paar sind, sitzen bereits seit Dezember 2022 in der Eisenstädter Justizanstalt in Untersuchungshaft – am Karfreitag wurde der Fall publik.

Soweit man bisher weiß, soll der aus dem Bezirk Oberwart stammende Mann seine 2001 geborene eigene  Tochter mehrmals missbraucht haben. Aufnahmen davon sollen  im Internet kursiert sein. Die Bezirksblätter berichten, der Vater habe die Videos zu Geld gemacht und seine unter Drogen gesetzte Tochter zudem manchem seiner Freunde „überlassen“. 

21-Jährige war Freundin des Opfers

Die 21-jährige Niederösterreicherin aus dem Bezirk Hollabrunn ist eine Freundin der etwa gleichaltrigen Tochter des Südburgenländers. Im Zuge eines  Besuchs bei ihrer Freundin im Südburgenland soll auch die Niederösterreicherin bei einschlägigen Aufnahmen mitgewirkt haben. Und: Dabei soll auch ihre eigene, erst dreijährige Tochter von ihr und dem 42-Jährigen missbraucht worden sein.

Die Übergriffe sollen 2021 und 2022 passiert sein, heißt es von einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt zum KURIER. Dem Burgenländer und der Niederösterreicherin werden mehrere Delikte zur Last gelegt, darunter pornografische Darstellung Minderjähriger, sexueller Missbrauch einer wehrlosen Person und schwerer sexueller Missbrauch Unmündiger; dem Mann zudem Blutschande und Drogenhandel.

Verdächtige "beschönigen" die Vorwürfe

Die junge Mutter aus NÖ, die von Ina-Christin Stiglitz von der Kanzlei Dax, Wutzlhofer & Partner vertreten wird, rechtfertigt sich damit, sie sei vom 42-Jährigen unter Drogen gesetzt worden. Das dreijährige Mädchen soll nun in der Obhut  seiner Großeltern sein. 

Die beiden Verdächtigen, für die die Unschuldsvermutung gilt, seien „nicht geständig“, die ihnen zur Last gelegten Vorfälle würden sie „beschönigen“, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, derzeit werden noch Datenträger und Chats ausgewertet. Um Gefährlichkeit und Zurechnungsfähigkeit des Mannes einschätzen zu können, wurden Gutachten in Auftrag gegeben.

In der südburgenländischen Gemeinde, wo zumindest ein Teil der Übergriffe in einem Haus der Familie des 42-Jährigen stattgefunden haben soll, habe man bis dato nicht einmal gerüchtehalber vom schrecklichen Verdacht gehört, wird dem KURIER von Gemeindepolitikern versichert. 

Der Artikel wurde umfassend aktualisiert.