Stadtpark, ganz nach Bürgerwillen
Von Roland Pittner
Generationen von Kindergartenkindern haben im Herbst Kastanien und Blätter im Stadtpark gesammelt. Hunderte Veranstaltungen vom Theater bis zum Blasmusikkonzert fanden hier statt. Der Park ist Treffpunkt, bietet Schatten zum Eis essen und beherbergt jeden Samstag den Bauernmarkt. Was er in Zukunft bieten soll, sollen jetzt die Oberwarter entscheiden.
1922 wurde der Park auf Bestreben des Oberwarter Wirtschaftsvereins errichtet, als Ort der Begegnung und Erholung. Seit damals hat die Grünfläche im Herzen der Bezirkshauptstadt schon einige Neuerungen erfahren. Oft begleitet von Kritik aus der Bevölkerung. Das letzte Konzept wurde 1999 umgesetzt. „Spiel, Kultur und Ruhe waren die Schwerpunkte“, sagt Bürgermeister Georg Rosner, ÖVP. Doch die Schaukästen für die geplanten Ausstellungen haben nicht funktioniert. Zudem gab es kritische Stimmen, dass kaum mehr Grünflächen im Park zu finden seien.
Konzept
„Zuletzt haben wir auf der Bühne auch viele Veranstaltungen gehabt“, sagt Rosner. Aber auch diese musste weichen. Jetzt sucht die Stadtgemeinde nach einem neuen Konzept für den Park. „Wir wollen wissen, was sich die Oberwarter von einem Stadtpark erwarten und wünschen“, sagt Rosner. Deshalb wurde die Oberwarter Agentur Rabold beauftragt, ein Bürgerbeteiligungsprojekt zum Stadtpark zu starten.
Drei Fragen werden den Oberwartern gestellt, erklärt SP-Stadtrat Ewald Hasler, der auch Obmann des Kulturausschusses ist: Was soll im Stadtpark der Zukunft passieren und was darf dort keinesfalls geschehen? Was erwarten Sie von diesem Platz? Welche Qualitäten muss dieser Ort haben, damit Sie ihn gerne aufsuchen?
„Wir schicken diese Woche an jeden Haushalt ein Flugblatt mit dem Fragebogen“, sagt Christian Keglovits von der Agentur Rabold. Die Oberwarter sollen ihre Lieblingsplätze im Park fotografieren und einsenden, aber auch jene Ecken, die nicht so schön sind. „Wir sammeln alle Informationen und wollen de laufenden Prozess auf den sozialen Medien und in der Gemeindezeitung begleiten“, sagt Keglovits.
Baustart Mitte 2021
Bis Ende November sollen alle Daten gesammelt sein und eine Auswertung aus allen Einsendungen mit Ideen und Anregungen vorliegen. Dann soll ein Konzept erstellt und an einer professionellen Planung gearbeitet werden.
Mit der Umsetzung des Konzepts werde frühestens Mitte des Jahres 2021 begonnen. „Ins Budget werden wir das Projekt erst nächstes Jahr hineinnehmen“, sagt Rosner, da je nach Bürgerentscheidung die Kosten stark variieren können. „Wird jetzt gesagt, wir wollen nur eine grüne Oase mit vielen Pflanzen, würde es nicht so viel kosten“, sagt der Stadtchef. Koste es, was es wolle, könne er aber auch nicht sagen. „Wir werden die Wünsche der Oberwarter auf jeden Fall berücksichtigen“, sagt Rosner.
Wie kann man mitmachen?
Es gibt ein Flugblatt für alle Haushalte, dem ein Fragebogen beigefügt ist. Die Teilnahme ist auch auf der Webseite www.oberwart.gv.at möglich. Die ausgefüllten Karten können im Stadtpark, im EO, bei der katholischen Kirche und Ecke Grazerstraße-Rechte Bachgasse in eigens aufgestellte Postkästen eingeworfen werden. Am 5. und 12. September laden die Gemeindevertreter zu einem Lokalaugenschein in den Park, jeweils um 10 Uhr.