6 Tage der offenen Kliniktüren in neuem Krankenhaus
Wenn an die 20 Jahre an einem Projekt getüftelt, geplant und gebaut wird, dürfen die Feierlichkeiten zur Eröffnung schon einmal ein wenig längern dauern. Schließlich will die Bevölkerung mehr über „ihr“ neues Krankenhaus in der Region wissen.
Und auch das Land hat durchaus Interesse daran, die laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil „größte Bauinvestition in der Geschichte des Burgenlandes“ entsprechend abzufeiern und den Bürgern das gesamte Leistungsspektrum der neuen Klinik näher zu bringen.
Und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat wohl auch Gefallen daran, einen Schlussstrich unter das im Jahr 2004 von seinem Vorgänger Hans Niessl und Gesundheitslandesrat Peter Rezar begonnene Projekt zu setzen.
Vorspiel im Zeitraffer
Damals, das nunmehr „alte“ Krankenhaus war zu diesem Zeitpunkt gerade 25 Jahre alt, gab es erste Beratungen über den Bauzustand des Brutalismus-Baus. Drei Jahre später entschloss man sich zur Sanierung, 2010 wurde evaluiert, 2013 stellte sich heraus: Bausubstanz irreparabel, Neubau notwendig.
Offene Kliniktüren
4. bis 6. April und 11. bis 13. April,
von 9 bis 17 Uhr.
Impulsvorträge
4./5. und 11./12. April; Programm: gesundheit-burgenland.at
325 stationäre Zimmer
gibt es in der Klinik Oberwart mit einer Brutto-Geschoßfläche von 50.800.
5.000 Tonnen Stahl wurden verbaut, 2.200 Kilometer Kabel verlegt, 1.830 Türen sowie 18.300 Steckdosen und Lichtschalter eingebaut.
Die Fernwärmeleistung von 3,4 Megawatt entspricht jener von 425 Einfamilienhäusern.
Dann wurde wieder getüftelt und geplant. 2018 nahm Doskozil die Sache in die Hand, im Mai 2020 fand der Spatenstich statt, etwas mehr als vier Jahre später ist das Projekt beendet. Rund 200 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben, bei der Eröffnung ist laut Land bereits alles abbezahlt. Die genauen Kosten werden übrigens erst nach der Schlussrechnung vorliegen.
Doskozils wohl auch ein wenig selbstzufriedenes Fazit: „Die öffentliche Hand im Burgenland kann Projektmanagement.“
Dementsprechend dicht verplant und getaktet sind die Tage nach den „Tagen der offenen Kliniktür“ an den nächsten beiden Wochenenden im April. Schließlich dürfte der Umzug eine ähnliche logistische Herausforderung wie der Bau an sich sein, der Zeitplan ist aber straffer.
Ein Tag in der neuen Klinik
Die Besucherinnen und Besucher der neuen Klinik Oberwart erwartet an den „Tagen der offenen Kliniktür“ neben „lichtdurchfluteten Gängen mit großen Fensterfronten“ ein dichtes Programm inklusive eines festgelegten Ausstellungspfades durch alle insgesamt 40 Stationen des Hauses auf zwei Ebenen.
Höhepunkte sind das begehbare Herz- und Darmmodell, der DaVinci OP-Roboter, bei dem die Besucher sogar ihr „chirurgisches Geschick“ direkt vor Ort ausprobieren können, der Rettungshubschrauber und Notarztwagen sowie eine Fotobox und ein Gewinnspiel.
Mit eigenen Ständen vertreten sind die Sozialen Dienste Burgenland, die Rote-Nasen-Clowndoctors sowie die Krebshilfe Burgenland (Pink Ribbon). Am 12. April findet zusätzlich eine Blutspendeaktion im Blutspende-Truck vor der Klinik statt. Für Kinder bereitet der ASKÖ ein eigenes Programm vor – mit Bewegungsparcours, einer Hüpfburg inklusive einer kleinen Überraschung für jedes Kind.
Noch ein Argument: Alle Besucher erhalten ein Paar Würstel mit einem Getränk sowie typisch burgenländische Schmankerl in Küche und Cafeteria.
So geht es weiter
Ab 15. April werden im Altbau die Leistungen langsam zurückgefahren, die Intensivphase des Umzugs ist dann von 2. bis 9. Mai geplant. In dieser Zeit werden bei Notfällen bevorzugt umliegende Krankenhäuser angefahren oder geflogen. Die Notfall- und Akutversorgung bleibt laut Gesundheit Burgenland aber zu jedem Zeitpunkt aufrecht – insbesondere für Kinder und Jugendliche, bei Geburten, in der Onkologie und in der Dialyse. Am 7. Mai soll der Patientenbetrieb in der neuen Klinik aufgenommen werden, ab 13. Mai werden am neuen Standort alle Versorgungsleistungen schrittweise hochgefahren.
Den tatsächlichen Schlusspunkt setzt dann aber wohl erst die offiziellen Eröffnung inklusive Festakt am 7. Juni.