Klingenbacher Bürgermeister von Asylwerber attackiert
Von Thomas Orovits
"So kann es nicht weitergehen, die Bevölkerung fühlt sich nicht mehr sicher", sagt der Klingenbacher Bürgermeister Richard Frank am Freitag zum KURIER. Tags zuvor ist der SPÖ-Ortschef der Grenzgemeinde auf offener Straße von einem Asylwerber angegriffen worden, der in der Asylunterkunft des Bundes am Grenzübergang einquartiert ist.
Der Bürgermeister hatte den Mann am Donnerstag kurz nach 20 Uhr zur Rede gestellt, weil dieser LED-Kerzen mitten auf der Straße aufgestellt hatte, um Autos anzuhalten und die Fahrer um Zigaretten anzubetteln. Statt der Aufforderung Franks zu folgen und die Lichter wegzuräumen, ging der der junge Marokkaner mit seinen Krücken (ein Bein war eingegipst) auf den Bürgermeister los. Als er ihn nicht erwischte, begann der Asylwerber aufs Auto des Ortschefs einzudreschen. Die von Frank verständigte Polizei nahm den Mann mit, mittlerweile befindet er sich aber wieder auf freiem Fuß in der Unterkunft außerhalb des Ortes. Der Asylwerber hatte sich auch beim Eintreffen der Polizei aggressiv verhalten, ein Alkotest verlief positiv.
"Ich bin noch froh, dass mir das passiert ist und nicht einer jungen Familie oder sonst wem aus dem Ort", sagt ein immer noch geschockter Frank. Das Schlimmste sei gewesen, dass er machtlos zusehen musste, wie sich der Asylwerber austobte. "Ich konnte ihn ja nicht stoppen, sonst hätte man sicher mir einen Vorwurf gemacht". Der Schaden an seinem fast neuen Auto betrage zwischen 7.000 und 10.000 Euro. Daran, wer den nun begleiche, wolle er gar nicht denken.
Frank fordert nun vom Innenministerium, die Unterkunft besser zu sichern oder zu schließen, denn Asylwerber würden immer wieder betrunken im Ort herumlungern.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst nahm den Vorfall zum Anlass für Kritik an ÖVP-Innenminister Karl Nehammer. „Seit fast einem Jahr schlagen wir Alarm und fordern Innenminister Nehammer zum Handeln auf, aber passiert ist nichts“, betonte er. Nehammer solle „endlich reagieren“ und das Burgenland in der Flüchtlingssituation unterstützen.