Chronik/Burgenland

Klimawandel auf den Feldern: Olivenhaine statt Weizen

Die Getreideernte ist im Burgenland fast abgeschlossen. „Die Erntemenge ist unterdurchschnittlich, die Qualität gut“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Niki Berlakovich. Der saß vor Kurzem beim Erntegespräch mit Getreidehändlern, Verbänden, dem Landwirtschaftsministerium und Händlern zusammen, um die Situation in Güssing zu beurteilten. Der Preis für die Feldfrüchte leide unter der Importware, weiß Johann Weber, Obmann Raiffeisen Lagerhaus Südburgenland. Auch im Biobereich gibt es einen Preisverfall, wie Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Werner Falb-Meixner erklärt: „Die Bio-Erträge sind um ein Drittel weniger und für Umstellungsbetriebe gelten die gleichen Preise, wie für konventionelle.“

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Wetter

Neben den Preisen ist das Wetter das Hauptproblem der Landwirte. Es fehlt vor allem der Niederschlag. „In einer Gemeinde regnet es 200 Liter in kurzer Zeit, in den Nachbargemeinden oft überhaupt nichts“, sagt Berlakovich. Auch die extreme Hitze setze den Feldfrüchten zu.

 

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Die Witterungsverhältnisse ändern sich, ebenso die Fruchtfolgen auf den Feldern. Sommergetreide würde kaum mehr angebaut, weil es keinen Ertrag bringt, da es im Frühjahr und Sommer kaum verlässliche Niederschläge gibt. Auch Mais und Soja leiden unter der Trockenheit. Laut eines Papier des Landes über die Klimaszenarien für das Burgenland bis 2100 werden sich die Hitzetage mit mehr als 30 Grad häufen.

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Sorten

Die Kammer würde sich seit Jahren mit dem Klimawandel beschäftigen. Bedingungen wie in Griechenland seien ein mögliches Szenario. „Wir merken, dass der Weinbau westwärts wandert, auch die Forstwirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen“, erklärt Berlakovich. Die Zustände der Fichtenbestände in niedrigeren Lagen seien katastrophal. Ob in Zukunft Olivenhaine das Landschaftsbild prägen, werde sich zeigen. Derzeit arbeiten die Saatguthersteller an neuen Sorten, die sich besser für trockene Standorte eignen.

 

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Für Franz Traudtner, Obmann von Bio Austria, „muss Schluss sein mit dem Irrsinn, aus dem Boden das Letzte raus zu quetschen, so wie das die vergangenen 50 Jahre gemacht wurde“. Preise

würden gedrückt, die Lieferbedingungen seien so hoch, dass sie kaum erfüllbar

seien. „Der erste in der Lieferkette bleibt auf der Strecke und das sind die Bauern. Wir müssen weg vom ökonomischen Maximum und hin zum ökologischen Optimum, dann kriegen wir auch den Klimawandel in den Griff“, sagt Traudtner.