Chronik/Burgenland

Jennersdorf überrascht von Pfarrerwechsel

Die Ankündigung, Pfarrer Norbert Filipitsch werde Jennersdorf nach acht Jahren am 1. September verlassen, überraschte seine Gemeinde am Donnerstag. Dass die Neuigkeit über Soziale Medien die Runde machte, bedauert der Geistliche. „Ich wollte es eigentlich am Pfingstwochenende in Ruhe bekannt geben, musste jetzt aber kurzfristig reagieren“, sagt er. Der Vorstand des Pfarrgemeinderates kritisiert den Wechsel in einem Schreiben an die Diözese Eisenstadt – und beklagt, nicht in die Entscheidung eingebunden worden zu sein.

Dominik Orieschnig, Sprecher der Diözese, stellt klar: „So wie immer hat die Personalkommission nach monatelangen Planungen die im Gebiet der ganzen Diözese anfallenden personellen Veränderungen beschlossen. Das ist der übliche Vorgang.“ Die Versetzungen seien mit allen Seelsorgern abgestimmt gewesen. Den Gesprächen der Priester darüber mit ihren Pfarrgemeinderäten habe man nicht „durch öffentliche Vorinformationen über einzelne Personalien“ zuvorkommen wollen. Ein für 9. Mai geplantes Gespräch von Bischof Ägidius Zsifkovics mit dem Pfarrgemeinderat in Jennersdorf habe Corona-bedingt – so wie sämtliche Pfarrvisitationen des Bischofs heuer – abgesagt werden müssen.

Pfarrer Brei folgt nach

Filipitsch betont: „Ich habe bei meiner Priesterweihe Gehorsam gelobt, auch wenn es um Versetzungen geht. Das habe ich auch meinem Pfarrgemeinderat erklärt.“ Mit 1. September übernimmt er die Stadtpfarre Pinkafeld, sein Nachfolger in Jennersdorf wird der als „Singender Pfarrer“ bekannte Franz Brei, der derzeit als Kreisdekan des Mittelburgenlandes tätig ist. „Es gibt jetzt Sorgen hier in der Pfarre, ob er die offene Linie der letzten Jahre weiterführen, oder alles nach seinen Vorstellungen ändern wird“, erklärt Filipitsch. Er selbst habe mögliche Nachfolger vorgeschlagen. „Aber natürlich muss sich der Bischof nach der vorhandenen personellen Decke strecken“, zeigt er Verständnis für die Entscheidung.

Der Brief des Pfarrgemeinderates sei „aus einer ersten Emotion heraus“ entstanden, sagt Filipitsch. „Ich bin nicht sehr glücklich darüber, aber vielleicht leitet er doch ein Umdenken ein, bei Personalentscheidungen die Pfarrmitglieder mehr einzubinden.“

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