Frostnächte: Totalausfall bei Kittseer Marille
An Schlaf ist bei Michael Habeler und seiner Familie derzeit kaum zu denken. Sorgen bereitet dem jungen Landwirt aus Wiesen (Bezirk Mattersburg) der Frost, der Teile seiner Obstkulturen vernichtet hat.
„Die Marillen-, Pfirsich- und Kirschbäume sind nach sechs Frostnächten in Folge zu 100 Prozent geschädigt“, sagt Habeler. Jetzt bleibe ihm noch die Hoffnung auf das Gedeihen seiner Erdbeeren, die er im Freiland – und seit vier Jahren auch im Folientunnel – zieht.
Ob die Freilandkulturen die Frostnächte mit bis zu minus 8 Grad Celsius unbeschadet überstehen, werde sich erst in etwa zwei Wochen zeigen.
Derweil heizt Habeler den Erdbeeren im Folientunnel ein: Mittels Konvektor versucht er, gegen den Frost anzukämpfen.
„Schaut traurig aus“
„Wir haben einen Totalausfall“, berichtet Josef Maurovich, Vize-Obmann des Kittseer Marillenvereins, am Donnerstag. Die rund 38.000 Marillenbäume in der Gemeinde wurden in den vergangenen Nächten Opfer des Frosts.
„Es hatte in der Früh um 7 Uhr noch Minus drei Grad, es schaut wirklich traurig aus. Die Schäden ziehen sich durch den ganzen Bezirk“, sagt der Obstbauer.
"Derzeit wenig Freude"
„Wenig Freude“ hat derzeit auch Johann Plemenschits, Präsident des burgenländischen Obstbauverbandes.
In Klostermarienberg (Bezirk Oberpullendorf) sind er und seine beiden Söhne quasi Tag und Nacht bemüht, ihre Obstplantagen mit Frostbewässerung vor der Kälte zu schützen. Doch das gelinge nicht immer. Derzeit sei man im Dauereinsatz, um die Anlagen technisch nachzurüsten.
Ob sich der hohe Aufwand auch lohnen werde, sei jedenfalls fraglich. Neben einem geringeren Ertrag rechnet der Präsident des Obstbauverbandes auch mit Einbußen bei der Qualität.
Auch wenn der Apfel geschmacklich hervorragend sei: "Wenn die Frucht schief ist, bekommst du nicht mehr den selben Preis."
Das ganze Schadensausmaß, sagt Plemenschits, werde sich erst Mitte Mai zeigen.