"Egal, wie es ausgeht"

"Egal, wie es ausgeht"
Johann Sebastian Bass über die Show, die Konkurrenz und ihre Chancen auf den Sieg.

In punkto Optik sind sie der auffälligste Act der noch laufenden Vorausscheidung: Johann Sebastian Bass, twelve points. Mit ihren Rokoko-Perücken, gepuderten Gesichtern und treibenden Sounds zwischen Dance, Pop und ein bisschen Funk hat das Trio also durchaus Chancen, Österreich beim Song Contest zu vertreten. Bei der Entscheidung am Freitag (ORFeins, 20.15 Uhr) rechne man selbst aber nicht mit dem Sieg. "Wir haben uns von Anfang an keinerlei Chancen ausgerechnet und sind von der positiven Resonanz überrascht", sagt der Keyboarder der Truppe, der unter dem Pseudonym Domenicus Bass agiert, im KURIER-Interview.

Trotz anfänglicher Skepsis habe man sich schlussendlich aber für eine Teilnahme entschieden, da der ORF bereits im Vorfeld den Fokus auf Bands legte. "Das ist der richtige Weg und wir haben großen Respekt vor diesem mutigen Schritt. Und alle, die danach schreien, es solle mehr österreichische Musik auf großen Radiostationen abseits von FM4 gespielt werden, sollten dieses Format zumindest mit Respekt kritisieren."

Künstlerisch frei

Mit der Geschichte des Eurovision Song Contest haben sich Johann Sebastian Bass natürlich auseinandergesetzt. Dabei seien ihnen vor allem lächerliche Performances und böse Schmankerln in Erinnerung geblieben. "Aber es gab im Laufe der Jahre immer wieder Beispiele unkonventioneller Teilnehmer, wie Lordi oder zuletzt Conchita Wurst, die uns motivierten und das Gefühl gaben, nicht an einem reinen Schlagerwettbewerb teilzunehmen."

"Egal, wie es ausgeht"

Betreut werden Johann Sebastian Bass vom heimischen Rapper Nazar, der seinen Schützlingen den Sieg zutraut. "Ich weiß nicht, ob mein Geschmack auch der von Österreich sein wird, aber ich glaube, wenn Johann Sebastian Bass das Ding gewinnen, würden sie einfach – allein schon optisch – supergeil zu Österreich passen", sagte er in einem Interview.

Nazar und die restlichen Coaches (The BossHoss, Anna F.) haben aber kaum Einfluss auf den künstlerischen Output der Teilnehmer. "Nazar hat uns zwar vereinzelt Input gegeben und seine Meinung geäußert, aber die Coaches wurden hauptsächlich für die Kamera und als Zugpferde für die Show bestellt", sagt Domenicus Bass. Mehr Einfluss auf die Songs üben da schon die im Hintergrund agierenden Produzenten aus. Johann Sebastian Bass arbeitet zum Beispiel mit Wolfgang Schlögl alias I-Wolf zusammen, der mit ihnen den nun feststehenden Final-Song "Absolutio" umsetzte.

Vorwürfe

Für das Trio aus Wien spiegeln die noch übrigen Kandidaten zu einem gewissen Grad die österreichische Musiklandschaft wider. Vorwürfe dem ORF gegenüber, man hätte verschlafen, potenzielle Vertreter auszusuchen, könne man nicht gelten lassen. Denn derzeitige Durchstarter wie Bilderbuch oder Wanda seien zwar gefragt worden, hätten aber dankend abgelehnt. "Zu groß ist die Gefahr, sich etwas kaputtzumachen", meint Domenicus Bass, der nach der Entscheidung genauso weitermachen will wie zuvor. "Egal, wie es am Freitag ausgeht".

Mit diesem Song ziehen Johann Sebastian Bass ins Finale der Vorausscheidung:

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