Neustart am Kunstmarkt mit Messen und Galerienwochenende

Neustart am Kunstmarkt  mit Messen und Galerienwochenende
"Parallel Editions" und "Art at the Park" ermöglichen am Wochenende wieder Kunstmessebesuche in der Hauptstadt

Die Kunstszene war von den Einschränkungen der Lockdowns deutlich weniger betroffen als das Bühnengeschehen - und doch treibt das Aufatmen, das in der allgemeinen Öffnungs-Euphorie dieser Tage das Land durchweht, auch Galerien und Kunsthandel zu neuen Offensiven an. Das anstehende Wochenende bietet umfassend Gelegenheit, aktuelle Kunst zu sehen und auch käuflich zu erwerben: Gerade der Sektor der Messen, der heute nicht mehr ohne die Nachfrage "real oder virtuell?" auskommt, fährt wieder hoch.

Parallel Vienna Editions nennt sich ein neuer Ableger jener Messe, die gewöhnlich im Herbst wechselnde Orte bespielt und etablierten Galerien wie auch Einzelinitiativen eine Plattform bietet. Diesmal residiert die Veranstaltung im Semperdepot, der Außenstelle der Akademie der bildenden Künste. Angeboten werden ausschließlich Kunstobjekte, die in einer bestimmten Auflage produziert wurden: Druckgrafiken, Fotografien, Kleinplastiken oder Kunstbücher seien ein idealer Einstieg für angehende Kunstsammlerinnen und Kunstsammler, sagen die Veranstalter, die neues Publikum ansprechen wollen. Auch das jüngst stark gehypte Format der NFTs oder "non-fungible tokens" (an Kunstwerke gekoppelte digitale Zertifikate) findet bei der Messe einen Marktplatz.

Etwas traditioneller nimmt sich die Messe Art at the Park aus, die im Park Hyatt Hotel inmitten von Wiens "Goldenem Quartier" stattfindet. Ausgerichtet von denselben Veranstaltern, die bereits die Messe "Art Austria", die "SIAF" am Salzburger Flughafen und weitere Formate verantworteten, versammelt hier 17 Aussteller. Spezialisten für Wiener Jugendstil (Galerie Susanne Bauer) sind ebenso dabei wie die renommierte Fotogalerie Johannes Faber oder die bei Österreichischer Moderne etablierte Galerie bei der Albertina/Zetter; die Galeristin Petra Seiser setzt mit Arbeiten des Künstlers TOMAK einen kleinen widerborstigen Gegenpunkt.

Beide Messen sind bis 30. 5. geöffnet und lassen ihr Publikum nach der "3-G-Regel" ein.

Viele der Galerien hätte man freilich bereits seit einem Monat besuchen können - dass ein gewisser Event- und Herdentrieb die Frequenz erhöht, wissen die Akteure aber nicht erst seit gestern. Und so hat auch der Verband österreichischer Galerien moderner Kunst für das Wochenende wieder "Open Days" ausgerufen -  Freitag und Samstag halten die Teilnehmer ihre Schauräume von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Mit dabei sind nicht nur Wiener Originale wie die Galerie nächst St. Stephan/Rosemarie Schwarzwälder, die einen neuen Schauraum mit der zuletzt im MAK hoch gefeierten Sheila Hicks einweiht, oder Galerist Ernst Hilger, der das 50-jährige Bestehen seiner Institution mit einer Schau im Parterre des Hochhauses in der Herrengasse feiert: Mit dabei sind auch Galerien wie jene von Heimo Bachlechner in Graz oder die Galerie 3 in Klagenfurt und Velden/Kärnten.

Kommentare