Wenig Farbe, viel Ruhe

Grün ist die Farbe der Hoffnung. Doch nicht nur das, Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie die Kreativität positiv beeinflusst. Grund genug, ihr einen Platz vor der Haustüre zu verschaffen. "Ein Garten mit viel Grün beruhigt nicht nur unsere gestresste Seele. Er macht auch weniger Arbeit", schreibt Autorin Christa Hasselhorst. Und wer glaubt, ein ausschließlich in diesen Schattierungen gehaltener Freiraum wirke eintönig, wird beim Lesen eines Besseren belehrt. Der Band stellt 18 solcher Privatgärten vor, in denen der Ton die Hauptrolle spielt. Jeder einzelne wird mit Bildmaterial von Fotografin Marion Nickig dargestellt. Ein kleines Lexikon im hinteren Teil des Buches porträtiert zudem die fünfzig schönsten Grünpflanzen.

Eine genaue Vorstellung wie ihre Freiluftoase aussehen sollte, hatten James und Marianne Pimblett von Anfang an. Das Grundstück liegt am Fuße eines Berges und weist eine fast rechtwinklige 90-Grad-Neigung auf. Auf diesem Steilhang verwirklichte das Paar seine Vision von einem Gemälde, das in verschiedenen Grüntönen den Hang erschließt. Damit es auch im Winter farbig bleibt, wählten die Besitzer immergrüne Gehölze wie Rhododendron oder Kirschlorbeer. Letztere stellt das dunkelgrüne Pendant zur hellgrünen Thuje dar. Die Rhododendren sind so gestutzt, dass sie von Jahr zu Jahr weniger blühen. "Viele Blüten würden die große grüne Sinfonie stören", sagt die Expertin.
Eine steile Hanglage war auch der Ausgangspunkt für Birgid Fischers Oase. Die Hobby-Gärtnerin wusste, was sie nicht wollte: Beete und Rasen. Mit Gartenarchitekt Peter Berg wurde die Idee, den Hang für einen Steingarten zu nutzen, geboren. Heute ragen 150 Steine unterschiedlicher Größen hervor. Verschiedene grüne Pflanzen mildern das raue Erscheinungsbild und verleihen diesem Natürlichkeit. Neben Stauden wachsen auch filigrane Gräser wie Chinaschilf oder Federborstengras. Temporär blühende Farbtupfer in Weiß, Blau und Violett runden den Garten ab. Geschickt angelegt, ist ein solcher eben alles andere als monoton.

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