Viel Raum auf wenig Platz

Hervorragende Architektur braucht nicht immer einen großen Schauplatz. Im Gegenteil, viel schwieriger ist es, ein kleines Haus effizient zu gestalten. Mithilfe von geschickt geplanten Grundrissen und platzsparenden Interieurkonzepten bieten auch kleine Flächen viel Platz. Je einfacher das Raumprogramm, desto kompakter kann auch der Grundriss gestaltet werden.

In Leiden in den Niederlanden steht auf 95 Quadratmeter das mit dem ersten Platz ausgezeichnete "Stripe House". Das hier zu zweit lebende Architektenpaar Arie Bergsma und Este Stevelin setzte außen auf eine schlichte, hell verputze Fassade. Innen öffnet sich ein zweistöckiger Raum. Vom Schlaftrakt im ersten Obergeschoß blickt man hinunter ins Wohnzimmer. Das Büro im Erdgeschoß lässt sich bei Bedarf zu einem zusätzlichen Wohnbereich oder zwei weiteren Schlafzimmern umfunktionieren.
Der zweite Platz ging an Hannelore Kaup und ihr Haus im alten Fischerdorf Ferch bei Potsdam. Das Domizil steht an einem See und wirkt im Inneren, trotz seiner äußerlichen Kompaktheit, sehr großzügig. Ein durchgehender Bodenbelag aus Kalksteinplatten fasst die Zimmer im Erdgeschoß zu einer Einheit zusammen und lässt sie weiträumig wirken.
Im britischen London füllt das "Slim House" einen schmalen Spalt zwischen zwei Nachbarhäusern. Die Aufgabe für alma-nac Collaborative Architecture lag also vor allem darin, Licht ins Innere zu bringen. Deshalb wurden auf dem gesamten Dach Fenster in verschiedenen Größen eingebaut. Im Essbereich sorgt die verglaste Wand für zusätzliche Helligkeit.
Egal, wie klein das Grundstück auch sein mag: Es sind gerade die schwierigen Ausgangssituationen, die kreative Lösungen und neue Ideen erfordern.

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