Verstaubte Heizkörper werden zu heißen Designerstücken

Verstaubte Heizkörper werden zu heißen Designerstücken
Roboter, Raumschiffe und Skulpturen im Wohnraum – der italienische Hersteller Tubes verwandelt Heizkörper in Kunstwerke.

Ein Roboter und ein Raumschiff für den Wohnraum. Nicht nur Star-Wars-Fans bejahen diese Idee erfreut, auch Interieur Designer greifen gerne darauf zurück. Was nach Einrichtung wie von einem anderen Stern klingt, ist eigentlich sehr bodenständig: Es handelt sich nämlich um Heizkörper.

Verstaubte Heizkörper werden zu heißen Designerstücken

Das italienische Unternehmen Tubes hat es sich zur Aufgabe gemacht, Radiatoren herzustellen, die als solche nicht mehr zu erkennen sind. Daher sieht „Eve“ aus, wie der Androide R2-D2 aus Star Wars. Er ist oval, bewegt sich rollend durch den Raum und leuchtet durch ein integriertes Lichtband im unteren Bereich seines Körpers.

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„Astro“ hingegen erinnert an ein Raumschiff. Sein rechteckiger Körper verfügt über ausklappbare Beine und lässt sich auch nach oben hin erweitern. Betrieben werden Eve und Astro mit irdischem Strom. Das Design-Konzept funktioniert aber auch bei Radiatoren, die mit Wasser erwärmt werden. 2004 präsentierte Tubes ein System, das es ermöglicht, den Heizkörper sechs Meter von seinem Anschluss entfernt zu fixieren. Seither können Designer ein kreatives Produkt entwerfen, das nicht als Wärmequelle zu erkennen ist.

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Das beweisen auch Eve und Astro. „Wenn die Menschen Eve sehen, müssen sie erst herausfinden, was das überhaupt ist“, sagt Designer Roberto Palomba von Palomba Serafini Associati lachend. Seit 14 Jahren entwirft er mit seiner Frau Ludovica Radiatoren für Tubes. „Uns ist damals aufgefallen, dass die meisten Heizkörper hässlich sind und sich niemand darum kümmert, sie zu verschönern“, erzählt Palomba.

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Für ihren ersten Heizkörper „Square“ wurden sie mit dem Red Dot Design Award belohnt. Ein Jahr später präsentierten sie „T.B.T“. Ein Rohr mit verchromter Messingverkleidung, in dem ein besonderer Kreis den Heißwasserumlauf oder die Einfügung eines elektrischen Widerstands ermöglicht.

Im Laufe der Jahre entwickelten immer mehr Interieur-Designer wie Antonia Astori und Nicola De Ponti neue Entwürfe für Tubes. „ Milano Free Standing“ ist beispielsweise ein freistehender Heizkörper, der wie eine Skulptur mitten im Raum platziert wird – genauso wie „Origami“. Der Radiator kann wie ein Paravent aufgeklappt und gleichzeitig als Raumtrenner verwendet werden.

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Die doppelte Funktionalität der Heizkörper spiegelt sich auch in der aktuellen „Plug & Play“-Kollektion wieder. So hat Eve eine integrierte Lampe und Astro (von Luca Nichetto) eine Luftreinigungsfunktion. „Gutes Design ist eben nicht nur schön, ansonsten ist es schöner Müll“, sagt Palomba.

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