Tierisch gemütlich: Wohndesign für Vierbeiner

Ein gemütliches Bettchen oder ein ganzes Schloss – manchen Tierbesitzern ist nichts zu aufwendig. Die Bandbreite an stylischen Behausungen für Tiere sind unüberschaubar: Verspielte, geruchsfreie Katzenklos von SinDesign, ein kuscheliges Nachtkästchen von Ikea oder ein stylisches Vogelparadies von Grégoire de Lafforest sind nur einige wenige Beispiele dieser Art. Unter dem Begriff „Pet-tecture“ hat Autor Tom Wainwright sogar ein Buch mit rund 200 Tierdesign-„Bauten“ verfasst.
Alles handgemacht
Hundeausstatter Paulis im 19. Wiener Bezirk achtet nicht nur auf Ästhetik, sondern besonders auf das Wohl seiner tierischen Kunden. „Wir wollen in jedem Fall sowohl Tier als auch Besitzer glücklich machen“. Sylvia Leinwather, Gründerin von Paulis, das dieses Jahr sein zehntes Jubiläum feiert, stellt handgemachte Möbel und Geschirr für Hunde her. „Alles, was wir nähen, sollte dem Tier gerecht werden und gemütlich sein. Brustgeschirre machen wir beispielsweise auch nach Maß – die müssen gut sitzen“, erklärt sie. Die Besitzer entscheiden über Farben und Materialien. Mitspracherecht ist ihnen wichtig, denn: „Ein Hundebettchen ist wie ein Möbelstück – es muss mit Sorgfalt ausgewählt werden“, sagt Leinwather. Zugleich gibt es auch im Tierdesign einige Trends. „Das Bewusstsein der Menschen spielt heute eine große Rolle“, sagt die Geschäftsfrau. Handgemachtes und Naturmaterialien seien zunehmend gefragt, Kunststoff hingegen würde abgelehnt. Unter anderem lösen Seilleinen die Leinen aus Leder ab – vorrangig aus Tierschutzgründen. Beliebt sei aber auch Loden: „Für das Tier unglaublich angenehm und gleichzeitig sehr hübsch“.
Materialien verraten sich
Doch woher wissen Menschen, was Tieren guttut? Die Materialien verraten es. Schlechte Stoffe sind für Tiere unangenehm und gehen zusätzlich schnell kaputt. „Stoffe sollten einen hohen Baumwollanteil haben. Die sind für das Tier gemütlich, weil sie federn, Knochen und Gelenke werden geschützt. Kunstlederbetten zum Beispiel elektrisieren den Hund“, sagt Leinwather. Neben Bettchen konzipieren Architekten ganze Tierhäuser. Wie zum Beispiel Michael Ferguson vom Architekturbüro Space International Inc. in L.A. Der Mensch sei dennoch eine größere Herausforderung. „Menschen können viel von Tieren lernen und mit bescheidenen und minimalistischen Anforderungen komfortabel leben. In Wahrheit könnte das Überleben unseres Planeten davon abhängen“, sagt er. Beim Konzipieren eines Tierhauses müssten Architekten den Wünschen der Besitzer nachgehen. Das „Katzenschloss“ sei als Teil einer Achtsamkeits- und Fundraising-Kampagne für eine Non-Profit-Organisation gebaut worden. Für einen menschlichen Umgang mit Tieren – vor allem in der Stadt – der wichtigste Faktor in diesem Metier.
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