Stadt-Land-Flucht

Viel mehr Natur dicht neben der Metropole ist kaum möglich. Eben noch rauscht der Verkehr über die Landstraße, dann biegt man im niederösterreichischen Oberhausen Richtung Gut Sachsengang ab – schon schaut die Welt ganz anders aus. Hof, Reithalle, Koppel, Nebengebäude und Pferde, wohin man auch blickt – eine Wildwest-Atmosphäre in 3D samt Odoramaeffekt. "Unsere Gegenwelt, und das nur 20 Minuten von der Stadtgrenze entfernt", sagt Gottfried Distl, Chefredakteur des Kino- und Entertainment-Magazins "M". Zum Sitz der Redaktion im Wiener Stadtentwicklungsgebiet Neu Marx gelangt der passionierte Reiter – "ich wurde mit Fury groß" – nach 20 Kilometern Autofahrt. Was für ein Unterschied: Vom Waldviertel zum Bürotisch waren es noch 120 Kilometer. Auch die Verkürzung der Wege hat dazu beigetragen, die Lebensqualität deutlich zu steigern.
"Wir hatten schon früh den Drang, autark zu sein", sagen Gottfried Distl, Jahrgang 1954, und seine Partnerin Andrea Dee unisono. "Kulturell waren wir stets urban orientiert, andererseits hatten wir auch immer diesen Walden-Traum von Henry David Thoreau, frei von den Zwängen der Zivilisation zu leben. City und Country, das ist wie Yin und Yang und gehört zusammen, wir wollen für uns das Beste beider Welten. Zuerst sind wir möglichst weit weg von Wien gezogen, zum Ottensteiner Stausee im Waldviertel, dort waren wir fünf Jahre, mussten aber zu oft nach Wien fahren, daher haben wir wieder etwas in der Nähe gesucht."
Eine ureigene, idyllische Atmosphäre
Internet und Handy machen es heute natürlich leichter, von jedem Ort der Welt aus arbeiten zu können. Als Teamleader muss man aber auch persönlich vor Ort sein. "Da fanden wir dieses Haus in Schönau an der Donau, in absoluter Grün-Ruhelage, weil es da keine Durchfahrtsstraßen gibt, nur den Nationalpark Donau-Auen. Und gleich neben Schönau befindet sich in Oberhausen der Reitbetrieb im Gut Sachsengang, wo wir unsere beiden Islandpferde Thristur und Jonki perfekt unterbringen konnten."
Schönau bietet darüber hinaus auch herrliche Radstrecken nach Orth an der Donau und weiter die Donau entlang, und hat insgesamt eine ureigene, idyllische Atmosphäre: "Für uns ist Schönau wie der Traumort Willoughby aus der amerikanischen TV-Serie "Twilight Zone", wo man als modern gestresster Mensch das Gefühl haben kann, angekommen zu sein. Das Unterwegs-Sein beschränkt sich dann nur noch darauf, auf unseren Pferden von Oberhausen nach Schönau zu reiten. Und mit Gene Autry zu singen ,I’m back in the Saddle again’".
Weiterführende Links
-
Hauptartikel
-
Porträt
Kommentare